Marianne Hornung-Grove

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Marianne Hornung-Grove, geborene Marianne Grove (geboren 18. September 1942) ist eine deutsche Richterin.[1] Sie war von 2003 bis 2008 Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs.

Ausbildung und juristischer Werdegang

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Nach dem Studium der Rechtswissenschaft legte Hornung-Grove 1974 eine Dissertation mit dem Titel „Beweisregeln im Inquisitionsprozess Johann Brunnemanns, Johann Paul Kress' und Johann Samuel Friedrich Boehmers“ an der Georg-August-Universität Göttingen vor.[2][3]

1977 wurde Hornung-Grove Richterin am Amtsgericht Kassel.[1] Sie war dort Familienrichterin. Am 20. August 1987 wurde Hornung-Grove zur Richterin am Verwaltungsgericht Kassel ernannt.[4] Später wechselte sie wieder ans Amtsgericht Kassel zurück und wurde 2007 in den Ruhestand verabschiedet.[5]

Am 5. Juni 2003 wurde Hornung-Grove auf Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom Hessischen Landtag zum stellvertretenden nicht richterlichen Mitglied am Staatsgerichtshof des Landes Hessen gewählt. Sie hatte das Amt bis zum Ende der Legislaturperiode 2008 inne.[6][7]

Gesellschaftspolitisches Engagement

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Hornung-Grove ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und war als Mitglied des Ortsbeirats von Wehlheiden (Kassel) stellvertretende Ortsvorsteherin.[8][9][10][11] Für ihr fünfzehnjähriges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik erhielt sie am 26. September 2016 die Stadtmedaille der Stadt Kassel.[12]

Über die Parteipolitik hinaus engagierte und engagiert sich Hornung-Grove in zahlreichen Initiativen und Organisationen, die sich für Frauen, Frieden und gegen das Vergessen von Zeitgeschichte einsetzen.

Hornung-Grove ist aktives Mitglied bei IALANA, einer internationalen Organisation von Juristen und Juristinnen, die sich gegen atomare, biologische und chemische Waffen einsetzt.[13][14] Sie ist als sog, Freundin Mitglied des Fördervereins der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung.[15] Sie ist aktives Mitglied im Verein Stolpersteine in Kassel.[16][17] Sie ist Mitglied und war Vorstandsbeisitzerin des Forums zur juristischen Zeitgeschichte. Der Verein hat sich in Forum JustizGeschichte (Vereinigung zur Erforschung und Darstellung der deutschen Rechts- und Justizgeschichte des 20. Jahrhunderts) umbenannt.[18][19][20]

Auch im Ruhestand engagiert sich Hornung-Grove weiter für familienpolitische und familienrechtliche Themen, so etwa für ein Präventionsprogramm der Stadt Kassel „Kinder im Klima häuslicher Gewalt - Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Kinder“.[21][22] Hornung-Grove beteiligte sich auch an einem Projekt des Bundesverbandes der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe (Kassel) um Kindern von Suchtkranken zu unterstützen.[23]

Hornung-Grove war verheiratet mit Paul Hornung, Präsident des Amtsgerichts Kassel im Ruhestand.[24] Die beiden haben zwei Söhne: Sönke und Gerrit Hornung.[25]

Veröffentlichungen

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  • Paul Hornung (Hrsg.): Richter gegen Rüstung / II. Forum Richter u. Staatsanwälte für d. Frieden, Kassel, 15./16.11.1985. Neuthor-Verlag, Michelstadt 1985, ISBN 978-3-88758-100-8. Inhaltsverzeichnis. (d-nb.info).

Einzelnachweise

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  1. a b Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 1984. 1. Januar 1984, S. 120.
  2. Hornung-Grove, Marianne. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  3. Plenarprotokoll 16/8. 5. Juni 2003, S. 396 ff., 410 f., abgerufen am 11. Mai 2021.
  4. Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 1990. S. 319.
  5. Personalnachrichten. In: Hessisches Justizministerialblatt. 1. November 2007, S. 572.
  6. Drucksache 16/116. Hessischer Landtag, 5. Mai 2003, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  7. Plenarprotokoll 16/8. Hessischer Landtag, 5. Juni 2003, S. 396 ff., 410 f., abgerufen am 6. Oktober 2021.
  8. Patrick Kessler: Feinstaub in Wehlheiden: Umweltzone und neuer Busbahnhof sollen helfen. HNA.de, 15. März 2013, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  9. Norbert Sprafke: Erinnerung an Gestapo-Morde in Wehlheiden. Andreas Nitsch, 28. Januar 2021, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  10. XtraGrünKassel. Informationen der Fraktion im Rathaus · Winter 2013/2014. 2014, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  11. Bewohner der Belgischen Siedlung fordern: Sozial bleiben beim Verkauf. 29. Januar 2014, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  12. Stadtmedaille. Abgerufen am 5. November 2021.
  13. "Quo vadis NATO? - Herausforderungen für Demokratie und Recht" 26.4. - 28.4. 2013 in Bremen. Kongressprogramm. IALANA, April 2013, abgerufen am 2. November 2021.
  14. Militärische Drohnen, Killerautomaten und das Recht | Frieden durch Recht. Arbeitsgruppe IV. IALANA, April 2013, abgerufen am 2. November 2021.
  15. Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung: Liste der Freundinnen. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  16. Stolpersteine Kassel. 2021, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  17. Die Verlegung der Stolpersteine. Stolpersteine in Kassel e.V., abgerufen am 31. Oktober 2021.
  18. Helmut Kramer: Schlussbericht als Vorsitzender des Forum Justizgeschichte e.V. 2007, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  19. Unabhängige Justiz? Traditionen deutscher und europäischer Justizverwaltung. 20. Jahrestagung, 22.-24. Juni 2018, Richterakademie Wustrau/Ruppiner See. Forum JustizGeschichte, 2018, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  20. Unabhängige Justiz? Traditionen deutscher und europäischer Justizverwaltung. Forum JustizGeschichte, Juni 2018, abgerufen am 2. November 2021.
  21. Partei: Namhafte Stadtpersönlichkeiten sagen „Ja“ zum Bürgerbegehren. In: Bündnis 90/Die Grünen Kassel. 18. November 2012, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  22. Kinder im Klima häuslicher Gewalt - Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Kinder. Präventionsrat der Stadt Kassel, November 2013, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  23. Abschlussbericht. Kindern von Suchtkranken Halt geben. 2007, abgerufen am 16. Oktober 2021.
  24. Traueranzeige für Hedwig Rathß. Juli 2021, abgerufen am 2. November 2021.
  25. Gerrit Hornung: Die digitale Identität. S. 8, abgerufen am 6. Oktober 2021.