Massenhausen (Bad Arolsen)

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Massenhausen
Koordinaten: 51° 23′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 51° 23′ 25″ N, 8° 56′ 58″ O
Höhe: 386 m ü. NHN
Fläche: 8,34 km²[1]
Einwohner: 505 (16. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34454
Vorwahl: 05691
Windkraftanlagen am Bach Schleiderbicke, Blick Richtung Süden auf Massenhausen
Windkraftanlagen am Bach Schleiderbicke, Blick Richtung Süden auf Massenhausen

Massenhausen ist ein Stadtteil von Bad Arolsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage

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Massenhausen liegt im Waldecker Land wenige Hundert Meter östlich der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, wo sich die nahe gelegene Ortschaft Canstein befindet, und etwa 4 km westnordwestlich von Bad Arolsen. Direkt südlich vorbei am Dorf, durch das die Landesstraße 3078 führt, fließt die in Richtung Bad Arolsen strebende Thiele.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Massenhausen erfolgte im 13. Jahrhundert unter dem Namen Massenhus in einem Zehntverzeichnis des Klosters Corvey.[2] Die nächste bekannte Erwähnung erfolgte in einer Urkunde aus dem Jahre 1300, in der die Ritter Stephan und Konrad von Horhausen (heute: Niedermarsberg) eine Hufe (Ackergut) in Massenhausen an das Augustinerinnen Kloster Aroldessen schenkten. Im Jahr 1503 wird Massenhausen als Wüstung bezeichnet, wurde aber bis spätestens 1537 wieder besiedelt.[2]

Die Kirche ist das älteste Bauwerk im Dorf.

Lindenplatz

Alte Urkunden belegen, dass an diesem Platz bereits 1339 Recht gesprochen wurde. Hier tagte das Gogericht oder Thing. Im 15. Jahrhundert wechselte der Richtplatz nach Mengeringhausen. 1865 bis 1962 stand hier das Spritzenhaus. Dies war zur Zeit der Gebäudeerrichtung fast der höchste bebaute Platz in Massenhausen, so dass die Feuerspritze auch ohne Pferde schnell zum Brandort geschafft werden konnte. Auch wurden hier vom Ortsgendarm Landstreicher für eine Nacht festgesetzt, wenn sie sich nicht an Recht und Ordnung hielten.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Massenhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Arolsen eingemeindet.[3] Für Massenhausen, wie für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Massenhausen lag:[2][5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Massenhausen 510 Einwohner. Darunter waren 15 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren, 204 waren zwischen 18 und 49, 99 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 186 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 114 Haushalten leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

  • 1541: 26 Häuser
  • 1620: 41 Häuser
  • 1650: 15 Häuser
  • 1738: 44 Häuser
  • 1770: 58 Häuser, 304 Einwohner
Massenhausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2015
Jahr  Einwohner
1770
  
304
1800
  
?
1834
  
453
1840
  
470
1846
  
510
1852
  
529
1858
  
492
1864
  
483
1871
  
436
1875
  
430
1885
  
430
1895
  
413
1905
  
389
1910
  
376
1925
  
368
1939
  
365
1946
  
519
1950
  
499
1956
  
445
1961
  
410
1967
  
423
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
510
2015
  
505
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 403 evangelische (= 97,58 %), vier katholische (= 0,97 %), sechs jüdische (= 1,45 %) Einwohner[2]
• 1961: 388 evangelische (= 94,36 %), 16 katholische (= 3,90 %) Einwohner[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kirche Massenhausen – Nordseite

Kirche

Ihre Lage auf einem ebenen erhöhten Vorsprung und vermauerte Schießscharten im Kirchturm weisen auf den ursprünglich wehrhaften Charakter der Anlage im späten Mittelalter (Wehrkirche) hin. Bemerkenswert sind alte Hofanlagen mit charakteristischen Längs- und Querdielenhäusern, die sich in der Dorfmitte um die Kirche gruppieren.

Museen

  • Spielzeugmuseum[7]

Persönlichkeiten

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  • Arnim Weber, Karl Brühne jun., Karl Brühne sen., Heinrich Emde, Günter Jedicke, H.-F. Krauße, Winfried Neumeyer, Karl Heinz Vering, Günter Welteke und Heinrich Welteke: Massenhausen. 2. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 1999 (= Waldeckische Ortssippenbücher 65)
  • Literatur über Massenhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie}

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Bad Arolsen.

Einzelnachweise

  1. a b Bad Arolsen. Das vielseitige Heilbad am Twistesee stellt sich vor. (PDF; 308 kB) In: Pressemappe. Stadt Bad Arolsen, S. 11, archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen im Oktober 2018.
  2. a b c d e f g Massenhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 1,94 MB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Arolsen, abgerufen im Mai 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 103, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Spielzeugmuseum Massenhausen