Pfudermühle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pfudermühle
Koordinaten: 50° 0′ N, 12° 23′ OKoordinaten: 49° 59′ 44″ N, 12° 22′ 58″ O
Höhe: 490 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95652
Vorwahl: 09638

Pfudermühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Waldsassen im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth.

Die Pfudermühle liegt im Oberpfälzer Wald, nahe der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Einöde liegt fünf Kilometer östlich von Waldsassen.

Die Einöde wurde 1664 zunächst als das Haus eines Waldhegers errichtet, der für den sogenannten „Pfuderforst“ zuständig war. Dieses Forstgebiet gehörte zum Rittergut Altkinsberg und befand sich im Besitz der in Eger ansässigen Jesuiten. Im Jahr 1673 wurde das Waldhegerhaus zu einer Mühle umgebaut.[2] Das bayerische Urkataster zeigt Pfudermühle in den 1810er Jahren als Einzelgehöft, das als Vierseithof gebaut ist. Es liegt am Nordufer des Grünlohbaches, der der linke Quellbach des Lohbaches ist.[3]

Vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert gehörte die Pfudermühle zum waldsassisch-egrischen Fraisbezirk, der ein Kondominium mit abwechselnd ausgeübter Gerichtsbarkeit war. In den Jahren 1846 (Gebietsaustausch) bzw. 1862 (Grenzbereinigung) gelangte sie durch mit dem Kaisertum Österreich abgeschlossene Verträge unter die uneingeschränkte Souveränität des Königreichs Bayern. Vom Beginn der 1940er bis zu den 1970er Jahren wurde die Einöde als „Pfuderforst“ bezeichnet.[4][5][6] Bis in die 1970er Jahre hinein gehörte Pfudermühle zur Gemeinde Querenbach.[4] Als die Gemeinde Querenbach mit der bayerischen Gebietsreform ihre Selbstständigkeit verlor, wurde die Pfudermühle zusammen mit der gesamten Gemeinde in die Stadt Waldsassen eingemeindet.

Jahr Einwohnerzahl
1819[7] 10
1961[4] 4
1970[8] 3
1987[1] 2

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 285 (Digitalisat).
  2. Sturm, H.: Tirschenreuth. In: Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern Heft 21. München 1970, S. 281 (online).
  3. Pfudermühle auf BayernAtlas Klassik
  4. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 623 (Digitalisat).
  5. Pfuderforst (Pfudermühle) auf BayernAtlas Zeitreise 1942
  6. Pfuderforst (Pfudermühle) auf BayernAtlas Zeitreise 1976
  7. Sturm, H.: Tirschenreuth. In: Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern Heft 21. München 1970, S. 383 (online).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 144 (Digitalisat).