Schloss Rohnstock

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Schloss Rohnstock von der Gartenseite aus

Schloss Rohnstock (polnisch Pałac w Roztoce) befindet sich in Roztoka (deutsch: Rohnstock), das bis 1945 zum Landkreis Jauer gehörte.

Schloss Rohnstock war vier Jahrhunderte in Besitz der von Hochberg, die die Herrschaft 1497 erworben hatten. Ab 1650 übernahm die Fürstensteiner Linie der von Hochberg den Besitz von Schloss Rohnstock. Im Jahr 1720 ließ Hans Heinrich III. von Hochberg das bestehende Schloss zu einem Barockschloss umbauen und erweitern. König Friedrich II. war auf Schloss Rohnstock nach dem Sieg in der Schlacht bei Hohenfriedeberg zu Gast.

Ab 1870 wurde das Schloss im Stil der Neorenaissance umgebaut. Bauherr seinerzeit war Bolko Graf von Hochberg, Grundbesitzer, auf Rohnstock und Minderfreier Standesherr auf Neuschloß, zugleich Professor, Major und Theaterintendant, sowie Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Ehrenbürger der Stadt Görlitz und Rechtsritter des Johanniterordens. Seine Ehefrau war Eleonore Prinzessin von Schoenaich-Carolath.[1]

Weitere namhafte Vertreter der Gutsbesitzerfamilie waren Anfang des 20. Jahrhunderts Hans Heinrich XVI. von Hochberg, verheiratet mit Paula Eleonore Gräfin Harrach zu Rohrau und Thannhausen (1878–1967). Erbe wurde ihr Sohn Hans Heinrich Graf XVIII. Graf Hochberg (1905–1989). Der Diplomlandwirt und Ehrenritter des Johanniterordens nannte sich Herr der Standesherrschaft Neuschloß und des Land- und Waldgutes Rohnstock.[2] Mit seiner Frau Margarete Müller adoptierte der Gutsbesitzer 1973 Michael Graf von Hochberg, Freiherr von Fürstenstein.

Im Zweiten Weltkrieg blieb das Schloss unversehrt und diente in der Volksrepublik Polen, zu der die Region nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Potsdamer Abkommen gehört, als Ferienheim und Schulungszentrum. Seit 1992 ist das Schloss in Besitz verschiedener privater Eigentümer, die das Schloss sichern und restaurieren lassen.

Schloss und Garten

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Das Barockschloss war eine vierflügelige Anlage auf quadratischem Grundriss mit einem mächtigen Turm im Südflügel. Bemerkenswert ist die bis ins 20. Jahrhundert erhaltene barocke Struktur des Gartens. Das heutige Bild ist vom Stil der Neorenaissance geprägt, mit Kolossalpilastern, Dreiecksgiebeln, zweigeschossigen Zwerchhäusern, und Zierkaminen über dem Mansardendach.

Während des Wiederaufbaus veränderte sich die Umgebung des Schlosses mehr als der Garten. Auf 20 Hektar wurde ein Landschaftspark angelegt. Die den Graben umgebende Mauer wurde entfernt. Auf der Südseite des Schlosses wurde ein Rasen angelegt. Ein Brunnen wurde gebaut. Viele Gebäude, ein Gemüsegarten und ein Obstgarten wurden abgerissen, wodurch eine größere Fläche des Parks entstand. Eine ganze Reihe verschiedener Baumarten wurden gepflanzt: Magnolien, Tulpenbäume, Kastanienbäume, Linden.

1870 umfasste der gräfliche Nachlass 1.271 Morgen Land, die Jahreseinnahmen betrugen 3.290 Taler.

  • Arne Franke: Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. 150 Adelssitze im Portrait, Band 1, Niederschlesien, Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, Görlitz 2015, S. 149. ISBN 978-3-87057-336-2.
  • Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser 2004, Band XVII, Band 133 der Gesamtreihe GHdA, Abt. III A, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2004, S. 503 ff. ISBN 978-3-7980-0833-5. ISSN 0435-2408
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser (Hofkalender) 1942, Jg. 179, III. Abt. A (Uradel), Justus Perthes, Gotha 1941, S. 419.
Commons: Schloss Rohnstock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuch 1894. 130. Auflage. Pleß (a. d. H. Hochberg), Rohnstock. Justus Perthes, Gotha 20. November 1893, S. 425–427 (google.de [abgerufen am 13. September 2022]).
  2. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam Auflage. Schlesien., Kreis Jauer. Land-und Waldgut Rohnstock. 2892-2896. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S. 496 (google.de [abgerufen am 13. September 2022]).