Tuba Bozkurt

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Tuba Bozkurt (2021)

Tuba Bozkurt (geboren 1983 in Lübeck) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Seit 2021 ist sie Abgeordnete im Abgeordnetenhaus von Berlin.

Leben

Tuba Bozkurt wurde als Tochter türkischer Einwanderer zweiter Generation in Lübeck geboren. Nach ihrer Schulausbildung absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Fremdsprachenassistentin in Mannheim, anschließend absolvierte sie das Abitur in Bruchsal. Von 2009 bis 2014 studierte sie Politikwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt und an der Autonomen Universität Barcelona; ein Abschluss ist nicht bekannt. Während ihres Studiums absolvierte sie 2011 ein Praktikum bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv.[1]

Seit 2014 ist Bozkurt in verschiedenen Bereichen der Digitalwirtschaft tätig, zuletzt als Beraterin für digitale Transformation in der Bundesverwaltung.[1]

Politik

Bozkurt trat am Beginn ihres Studiums im Jahr 2009 der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei. Im Berliner Landesverband engagiert sie sich als eine von zwei ehrenamtlichen Antidiskriminierungsbeauftragten und im Berliner Bezirk Mitte als Sprecherin der AG Antirassismus und Vielfalt.[1]

Zur Abgeordnetenhauswahl 2021 nominierte der Kreisverband Mitte der Grünen Bozkurt für ein Direktmandat im Berliner Wahlkreis Mitte 6,[2] auf der Landesliste erhielt sie keinen Platz. Sie gewann den Wahlkreis mit 29,8 Prozent der Erststimmen erstmals für die Grünen.[3] Bei der Wiederholungswahl 2023 konnte sie ihren Sitz im Abgeordnetenhaus verteidigen.[4]

Mannheim-Eklat

Unmittelbar vor der Europawahl 2024 fiel Bozkurt im Berliner Landesparlament während einer Fragestunde zum Messerangriff in Mannheim am 31. Mai 2024, bei dem der Polizist Rouven Laur ermordet und weitere Personen schwer verletzt worden waren, mit dem Zwischenruf „Mannheim ist tot?“ auf, als Innensenatorin Iris Spranger einen Satz mit „Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich …“ begonnen hatte. Die grünen Fraktionsvorsitzenden Werner Graf und Bettina Jarasch, der Bundesvorsitzende der Grünen, Omid Nouripour und schließlich auch Bozkurt entschuldigten sich daraufhin öffentlich für das „falsche“, „unanständige“ und „pietätlose“ Verhalten.[5][6] Die grüne Europa-Spitzenkandidatin Terry Reintke distanzierte sich vom Zwischenruf ihrer Parteifreundin.[7]

Commons: Tuba Bozkurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Tuba Bozkurt: Bewerbung für die Landesliste zur Abgeordnetenhaus-Wahl 2021. (PDF) In: gruene.berlin. April 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Oktober 2021.
  2. Wahlkreisvorschläge, Bezirks- und Landeslisten für die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin sowie Bezirkswahlvorschläge für die Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen am 26. September 2021. In: Amtsblatt für Berlin. 27. August 2021, S. 2976, abgerufen am 22. September 2021.
  3. Abgeordnetenhauswahl 2021 Mitte 6. In: www.wahlen-berlin.de. Abgerufen am 22. Oktober 2021.
  4. Gewählte Wiederholungswahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin am Sonntag, dem 12. Februar 2023 (Hauptwahl vom 26.09.2021) in Berlin. In: wahlen-berlin.de. 12. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
  5. Grüne lachen bei Debatte über ermordeten Polizisten: Entsetzen im Berliner Abgeordnetenhaus nach Zwischenruf zu Mannheim. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 7. Juni 2024]).
  6. Kritik an Lachen der Grünen während Rede über ermordeten Polizisten. In: Zeit Online. 7. Juni 2024, abgerufen am 7. Juni 2024.
  7. „Was da passiert ist, ist nicht akzeptabel“. In: Welt, 7. Juni 2024.