Arbeitsgericht Kiel

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Das Arbeitsgericht hat seinen Sitz im Gerichtshaus Kiel

Das Arbeitsgericht Kiel ist ein Gericht der deutschen Arbeitsgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein.

Gerichtssitz und -bezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeitsgericht Kiel (Schleswig-Holstein)
Arbeitsgericht Kiel (Schleswig-Holstein)
Lage der Arbeitsgerichte in den jeweiligen Gerichtsbezirken in Schleswig-Holstein
  • ArbG Flensburg
  • ArbG Elmshorn
  • ArbG Neumünster
  • ArbG Kiel
  • ArbG Lübeck
  • Das Gericht hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Kiel.[1]

    Der Gerichtsbezirk umfasst die Stadt Kiel sowie die Kreise Rendsburg-Eckernförde und Plön.[2] Er ist ungefähr 3390 km2 groß. In ihm leben etwa 648.000 Einwohner.[3]

    Gerichtsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das Arbeitsgericht Kiel hat seinen Sitz im Gerichtshaus in der Deliusstraße 22. In demselben Gebäude sind auch das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein und das Amtsgericht Kiel untergebracht.

    Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Direktor des Gerichtes ist Malte Kriebitzsch.[4]

    Übergeordnete Gerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Dem Arbeitsgericht ist das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein übergeordnet. Im weiteren Rechtszug übergeordnet ist das Bundesarbeitsgericht in Erfurt, dessen Sitz bis 1999 Kassel war.

    Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gemäß Arbeitsgerichtsgesetz vom 23. Dezember 1926[5] wurden in Deutschland Arbeitsgerichte gebildet. Diese waren nur in der ersten Instanz organisatorisch selbstständige Gerichte, die Landesarbeitsgerichte waren den Landgerichten zugeordnet. Am Landgericht Kiel entstand so 1927 das Landesarbeitsgericht Kiel als eines von drei Landesarbeitsgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Kiel. In Kiel entstand das Arbeitsgericht Kiel. Sein Sprengel umfasste die Bezirke der Amtsgerichte Bordesholm, Eckernförde, Gettorf, Kiel, Lütjenburg, Plön, Preetz und Schönberg (Holstein). Es bestand jeweils eine Kammer für Arbeiter, für Angestellte und für Handwerk.[6]

    Nach der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten wurden 1945 zunächst alle Gerichte geschlossen. Die ordentlichen Gerichte wurden schon bald wieder eröffnet, während die Arbeitsgerichte zunächst nicht wieder eingerichtet wurden, so dass arbeitsgerichtliche Streitigkeiten von den ordentlichen Gerichten erledigt werden mussten. Gemäß Kontrollratsgesetz 21 sollten in Deutschland Arbeitsgerichte aufgebaut werden. Bei den Beratungen über die Umsetzung wurde als Maßstab gewählt, dass die Bezirke der Arbeitsgerichte denen der Arbeitsämter entsprechen sollten. Danach wurde das Arbeitsgericht Kiel neu gebildet.[7]

    Richter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. § 53 Abs. 1 des Landesjustizgesetzes (LJG) vom 17. April 2018, GVOBl. 2018, 231, ber. 441.
    2. § 53 Abs. 2 Nr. 3 LJG.
    3. Stand: 31. Dezember 2016, Statistischer Bericht (XLSX; 177 kB) des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein, abgerufen am 21. Februar 2018.
    4. schleswig-holstein.de - Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein - Arbeitsgericht Kiel. Abgerufen am 6. Mai 2024.
    5. RGBl. I S. 507
    6. Verordnung über die Errichtung von Arbeitsgerichten und Landesarbeitsgerichten vom 10. Juni 1927, GS S. 97 f. (insb. S. 110), Digitalisat
    7. Werner Kind-Krüger: Der Wiederaufbau der Arbeitsgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein nach 1945, Digitalisat


    Koordinaten: 54° 19′ 7″ N, 10° 7′ 14,2″ O