Benutzer:Peszi/Spielwiese

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Hallo Peter, hier kannst Du alles ausprobieren, ohne dass Dich einer stört. Wenn Du fertig bist, kannst Du den ganzen Artikel mi Copy/paste übertragen.

Hier ist kurz erklärt, was eine Spielwiese ist.

Ich hab gesehen, dass Randy43 den Auheimartikel (mit Recht) zurückgesetzt hat. Damit Dir aber Deine Arbeit nicht verloren geht, habe ich Dir den kompletten Artikel in der von Dir bearbeiteten Version hierher kopiert. Hier kannst Du in aller Ruhe dran rumschrauben. Viel Spaß, take it easy!--El. (Diskussion) 08:19, 4. Jun. 2013 (CEST)

         Hier gehts los
Großauheim
Stadt Hanau
Wappen der ehemaligen Gemeinde Großauheim
Koordinaten: 50° 6′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 50° 6′ 17″ N, 8° 56′ 41″ O
Höhe: 107 (101–110) m
Einwohner: 12.479 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 63457
Vorwahl: 06181
Mainufer von Großauheim
(Flusskilometer 60)
Gustav-Adolf-Kirche
Paulskirche
Jakobuskirche
Geburtshaus von August Gaul in der Haggasse
Altes Rathaus
Neues Rathaus, jetzt: Stadtteilladen, Sitz der Verwaltungsstelle

Großauheim ist ein am nördlichen Mainufer gelegener Stadtteil von Hanau im Main-Kinzig-Kreis in Hessen und mit etwa 12.500 Einwohnern der zweitgrößte Stadtteil.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bisher bekannte menschliche Siedlung in der späteren Großauheimer Gemarkung ist eine Fischer- und Bauernniederlassung der jungsteinzeitlichen (5700-5000 v. Chr.) Bandkeramiker auf dem Hochufer des Mains bei Josef-Bautz-Straße 8. Spätere Siedlungen waren solche der Hügelgräberbronzezeit und der Urnenfelderkultur (1600-800 v. Chr.)

Später leben eisenzeitliche Bauern und Handwerker der Hallstattkultur und der La-Tène-Zeit in der Gemarkung. Sie gehören dem Volk der Kelten an, auf das auch der Name des Mains zurückgeht.

Im 2 Jahrhundert errichteten die Römer den Limes und bezogenen den Großteil des Geländes in ihr Weltreich mit ein. Um 260 überwanden elbgermanischen Alemannen bei der Völkerwanderung den Limes. Sie schufen kein einheitliches Reich, sondern siedelten in kleinen Verbänden. Auf der Stelle eines spätrömischen Stützpunktes an der heutigen unteren Alten Langgasse errichteten sie eine Niederlassung.

Um 500 besiegten westgermanischen Franken die Alemannen und gründeten den rechts- und linksmainischen Doppelwohnplatz Auheim. Der Name geht auf einen für die Ansiedlung bedeutsamen Franken Ewic (= der Ewige) zurück. Der rechtsmainische Wohnplatz lag etwa an der heutigen mittleren Alten Langgasse; der benachbarte ältere römisch-alemannische Stützpunkt wurde weiter benutzt.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes könnte ein für 806 genanntes Euuicheim sein. Zu dieser Zeit wird in der Gegend christianisiert. Die Nennung findet sich in der Kopie einer Schenkungsurkunde von Irminrat und ist im Codex Eberhardi kopiert[1]. Der Name könnte sich vom Personennamen Ewic ableiten. Die Endung -heim ist typisch für eine Ortsgründung in fränkischer Zeit. Da die Originalurkunde aber nicht vorliegt, nur die Abschrift in einem Kopiar, scheint es möglich, dass hier ein Übertragungsfehler vorlag und der Kopist eine ursprünglich Schreibung Ennicheim als Euuicheim gelesen und übertragen hat. Bei Ennicheim bezöge sich der Eintrag auf Enkheim.[2]

Irminrat schenkt die Gemarkung an das Kloster Lorsch. Seit 2005 feiert die Gemeinde Großauheim jährlich das Irminratsfest, um an diese Schenkung zu erinnern. Weitere, auch spätere Grundherren des mit seinen Einzelhöfen auf Fronhöfe ausgerichteten Doppelweilers sind das Benediktinerkloster Seligenstadt, die Herren von Hainhausen (heute Stadtteil von Rodgau) und die Frankfurter Niederlassung des Deutschen Ritterordens. Ihre Grundherrschaften sind Bestandteil des fränkischen und dann des deutschen Reiches, das während des 10. Jahrhunderts im Osten des Frankenreiches entsteht.

Im 12 Jahrhundert siedeln die Herren von Hainhausen auf die Taunusburg Eppstein über und nennen sich dann auch Herren von Eppstein. Sie behalten den Besitz in ihrem Herkunftsgebiet, auch in Auheim, und bauen ihre Rechte zur Ortsherrschaft aus. Auheim und weitere ihrer dortigen Dörfer fassen sie zu einem Amt zusammen, das von der bereits von den Hainhäusern über dem Main gegründeten Burg und Amt Steinheim aus verwaltet wird.

1270 werden die beiden Auheim erstmals durch den Hinweis auf ihre rechts- und linksmainische Lage getrennt bezeichnet. Etwa ab dieser Zeit arbeiten die Bewohner nicht mehr, wie in den früheren Jahrhunderten, vorrangig auf den Fronhöfen ihrer Grundherren. Vielmehr bewirtschaften sie nun ihren Bauerngehöfte selbst, zahlen allerdings Pacht und bleiben frondienstpflichtige Leibeigene. Die ursprünglichen Fronhofsverbände wandeln sich damit zu Dörfern, deren Bewohner weitgehend ihre Angelegenheiten selbst regeln. So entstehen aus dem einstigen Doppelort zwei separate Gemeinden. – 1270 taucht erstmals die Bezeichnung Auheim auf, nachdem es 1062 noch Oweheim geheißen hat. Das rechtsmainische Auheim wird 1503 erstmals Großauheim genannt.. Großauheim gehört ab 1371 als Pfand je zur Hälfte den Grafen von Katzenelnbogen und den Herren von Hanau. 1393 gelangte das Pfand insgesamt an die Herren von Kronberg.

1311 findet sich die Ersterwähnung einer den heiligen Jakobus dem Älteren und Valentinus geweihten Kapelle. 1334 wird ein Pfarrer genannt, doch erst 1576 erlischt das kirchliche Fillialverhältnis zu Nieder-Steinheim endgültig. Eigentümer der Pfarrei Großauheim ist das Kloster Seligenstadt. Um 1400 schließen sich Auheimer Fischerleute mit denen von Steinheim und Dietesheim zur Steinheimer Fischerzunft zusammen. Sie besteht heute noch. 1425 verkaufte Gottfried von Eppstein den Ort an das Kurfürstentum Mainz. Deshalb bleibt der Ort hundert Jahre später während der Reformation katholisch. 1487 wird das heute Altes Rathaus genannte Gebäude errichtet, ursprünglich als Seligenstädter Klosterhof oder kurmainzisches Amtshaus.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1631-1634, während des Dreißigjährigen Kriegs, beschlagnahmte König Gustav II. Adolf das Amt als Kriegsbeute und stattete die nachgeborenen Hanauer Grafen Heinrich Ludwig von Hanau-Münzenberg und Heinrich Ludwig von Hanau-Münzenberg, die mit ihm verbündet waren, damit aus[3]. Da beide Grafen schon bald starben und der Westfälische Friede auf das Normaljahr 1624 abstellte, kam Großauheim wieder an Kurmainz, wo es bis 1803 verblieb, als es im Zuge der Säkularisation an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt fiel.

Während des Dreißigjährigen Krieges, besonders in der Belagerung von Hanau, wird Großauheim fast ausgelöscht, erholt sich aber schnell. 1658 ist erstmals ein Lehrer und damit eine Schule bezeugt. Träger sind die Gemeinde und die Pfarrei. 1666 wütet die Pest. Die Gemeinde bittet den hl. Rochus um Fürsprache bei Gott und verspricht einen Verlobten Tag, der heute noch gehalten wird. Damals hat der Ort etwa 200 Einwohner.

Im 18 Jahrhundert dehnt sich Großauheim nach und nach über sein Halbrund aus Alter Langgasse, Hag- und Hintergasse aus. Die hinter dem Ort vorbeiführende Landstraße Hanau-Aschaffenburg wird bis um 1870 zur innerörtlichen Hauptstraße. Erste Erwähnung des Rathauses ist 1739. Hier – und nicht mehr wie im Mittelalter unter der Dorflinde an der Jakobuskirche – tagt das sog. Gericht als Organ der gemeindlichen Selbstverwaltung: Schultheiß, Bürgermeister und Schöffen. Am Neuwirtshaus wird eine Zollstation erhoben, die allerdings wegen großer Proteste nicht lange Bestand hat. 1767 ist die Errichtung der barocken Jakobuskirche durch den Amorbacher Baumeister Christian Wolff. Im Vorjahr wird die gotische Vorgängerkirche abgebrochen. Ab 1771 amtieren nicht mehr Mönche des Klosters Seligenstadt als Großauheimer Pfarrer, sondern Weltgeistliche des Erzbistums Mainz.

Bei der Neugliederung Deutschlands nach den französischen Revolutionskriegen und der Auflösung des Kurfürstentums Mainz 1803 fällt Großauheim an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Dieses verbündet sich mit Napoleon und hebt 1808 die Frondienste und 1811 die Leibeigenschaft auf. Nun sind alle Großauheimer Freie. Die Schlacht bei Hanau 1813 zwischen Österreichern und Bayern einerseits und dem nach Frankreich zurückziehenden Napoleon andererseits berührt Großauheim nur indirekt, das damals noch wie sein zum Großherzog aufgestiegener Landgraf auf französischer Seite steht. Die Opfer des durch die Armeen verbreiteten Flecktyphus werden auf dem kurz davor angelegten neuen Friedhof außerhalb des Ortes bestattet (heutiger Alter Friedhof).

Im Zuge von Gebietsaustausch gelangt der Ort 1816 zum Kurfürstentum Hessen-Kassel, einem Staat des Deutschen Bundes. 1822 wird Großauheim der Kreisstadt Hanau zugeordnet, wo es bis zur Eingliederung Kurhessens nach Preußen 1866 verbleibt.

1823 wird der Leinpfad gepflastert. Auf ihm ziehen Leinreiter die Mainschiffe flussaufwärts. Der starke Verkehr auf dem Main und auf der durch Großauheim führenden Landstraße Hanau – Aschaffenburg als auch seine Lage auf dem deutschen Teil des Jakobsweges, bewirkt seit Jahrhunderten, dass es im Ort mehrere Gasthäuser gibt. 1829 wird die katholische Pfarrei, die vorher zum Erzbistum Mainz gehörte, zum Bistum Fulda überstellt. 1833 baut die Gemeinde die klassizistische Alte Schule an der Taubengasse.

Durch die kurhessische Gemeindereform 1834 werden die Gemeindekörperschaften nicht mehr durch den Landsherren ernannt, sondern von den (männlichen) Gemeindebürgern gewählt. An die Stelle des Schultheißenamtes tritt das des Bürgermeisters. Die wohlhabenden Bürger werden bei den Wahlen zum Landtag begünstigt. Als erster örtlicher Verein, dem später zahlreiche weitere folgen, wird 1843 der Gesangverein Concordia gegründet.

1854 erhält Großauheim (damals knapp 1.900 Einwohner) einen Bahnhof an der neuen Eisenbahnstrecke Hanau-Aschaffenburg. Mit der Bahn setzt die Industrialisierung ein, die allmählich zum Niedergang der heimischen Landwirtschaft führt.

Im Deutschen Krieg 1866 besiegt das Königreich Preußen das Kaiserreich Österreich und annektiert dessen Bundesgenossen Kurhessen. Damit wird Großauheim preußisch und bleibt es bis 1945.

An der heutigen Josef-Bautz-Straße entsteht 1869 im Nordwesten des Ortes mit einem Sägewerk sein ältestes Industriegebiet. Im selben Jahr wird ein Ortsverband des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins gegründet, eines Vorgängers der heutigen SPD. Ebenfalls 1869 wird August Gaul geboren, Sohn eines Steinmetzen und später berühmter Tierbildhauer in Berlin.

Im Deutsch-Französischen Krieg entsteht das zweite Deutsche Reich. Im Unterschied zum preußischen Landtag wird der Reichstag nicht nach dem Dreiklassenwahlrecht gewählt, sondern mit Gleichheit aller Stimmen der Männer. Dies führt im Ort, der sich zu einer Hochburg der Arbeiterbewegung entwickelt, zu großen sozialdemokratischen Mehrheiten. Im wachsenden Industriegebiet entstehen 1871 eine Zigarrenfabrikation und zwei Gießereien. 1873 wird, hauptsächlich auf die Großauheimer Gemarkung, der neue Hanauer Hauptbahnhof gebaut. Bei der Bahn, doch auch in Hanauer, Offenbacher und Fechenheimer Fabriken arbeiten viele Großauheimer, ferner in der 1874 gegründeten Wolfgänger Pulverfabrik. Mehrere Jahre lang findet am Mainufer ein stark besuchter Floßmarkt statt. Zum Weitertransport der Stämme nutzte man die nahe Eisenbahnlinie.

1880 ist als erster Arzt ein Dr. Karl Kihn dokumentiert, der sich auch um die Förderung des Spessarts verdient macht. Rasch breitet sich die Verstädterung aus: 1885 werden erstmals Straßennamen angebracht. Im selben Jahr gründen Barmherzige Schwestern den katholischen Kindergarten; 1887 entsteht die erste Bank; 1892 wird aus einer älteren Postagentur ein Postamt; 1901 schafft die Gemeinde einen Leichenwagen an; 1905 entstehen eine Apotheke und ein Altenheim, 1907 ein Café und 1912 ein Kino. Auch werden immer mehr Einzelhandelsgeschäfte eröffnet. Die Straßen werden gepflastert und beleuchtet (bis 1907).

1886 eröffnet eine Fabrik der Berliner Rütgerswerke (heute Rütgers Germany GmbH) im Norden der Gemarkung ein zweites Industriegebiet. Den Main befahren für mehrere Jahrzehnte Kettendampfer und schleppen Lastkähne, worauf die Leinreiterei eingeht. Ab 1890 wird die ehemalige Schweine- und Gänseweide durch Anpflanzung von Linden zum Fest- und Erholungsgelände Lindenau.

Die Industrialisierung schreitet voran und bewirkt den Zuzug vor allem protestantischer Einwohner, welcher den vorher katholischen Ort verändert und 1893 den Bau einer evangelischen Volksschule erforderlich macht. Drei Jahre später bauen die Protestanten eine frühere Gießerei zum Betsaal um und werden bald eine Filiale der Hanauer Johannesgemeinde. Im nordwestlichen Industriegebiet entsteht 1895 das Dampfsägewerk Laber (später Holz-König) und 1906 die Hanauer Kunstseidefabrik. 1896 eröffnet südöstlich des Ortes die Marienhütte, Zweigwerk einer Tangerhütter Emaillierwerkes und Eisengießerei, ein drittes Industriegebiet. Besitzer sind Curt und Marie von Arnim, nach letzterer wird das Werk benannt. 1905 lässt sich in der Nähe ein Zweigbetrieb der Frankfurter Maschinenfabrik nieder.

Gegen 1900 dehnt sich die Siedlungsfläche bis zur Bahnlinie und weiter aus. Es entstehen nicht mehr dörfliche, sondern städtisch geprägte Bauten. Im Jahre 1900 hat der Ort 4245 Einwohner. 1901 wird Mathilde Hain geboren, später eine anerkannte Volkskundlerin an der Frankfurter Universität. Die Gemeinde errichtet 1906 ein kohlebetriebenes Elektrizitätswerk für die Stromversorgung der Haushalte, öffentlichen Einrichtungen und Betriebe. Es wird ergänzt durch eine Wannenbadeanstalt. Ab dem Folgejahr leuchten die elektrischen Straßenlampen. 1922 wird das Elektrizitätswerk zugunsten von Strom-Fremdbezug wieder eingestellt.

1907 bezieht die katholische Pfarrei ihre neu erbaute Kirche St. Paul am Mainufer. Die Einwohnerzunahme hat sie erforderlich gemacht. Architekt war der Mainzer August Greifzu. Im Folgejahr verkauft die Gemeinde einen Teil ihres ortsnahen Waldes, die Rauschtannen, zur Schaffung eines Exerzierplatzes für die Hanauer Garnison. Mit den Einnahmen werden u. a. die erste Wasserleitung von 1912 und die August-Gaul-Schule von 1916 finanziert. Vorher entsteht 1909, knapp oberhalb der Großauheimer Gemarkung ein Wasserübungsplatz für Pioniere der Hanauer Garnison. 1936 wird er vergrößert. Gemeinde und Bistum gründen 1910 das Progymnasium Bischöfliche Rektoratsschule und 1911 wird die Gustav-Adolf-Kirche der evangelischen Kirchengemeinde (rund 600 Mitglieder gegenüber 3.600 Katholiken) am Mainufer eingeweiht. Sie war entworfen vom preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten und dem Hanauer Kreisbaurat Wilhelm Becker. Die Kirchengemeinde spielt auch aufgrund ihres starken Anwachsens zunehmend eine wichtige Rolle im Ort und wird 1914 selbständige Pfarrei. Vier Jahre später entsteht durch die Frauenhilfe ein evangelischer Kindergarten. 1912 wird der spätere bedeutende Maler August Peukert als Sohn eines Wagners geboren.

Im ersten Weltkrieg fallen 174 Großauheimer Soldaten. Die Kunstseidefabrik beherbergt ein Reservelazarett. Am Kriegsende wird das Kaiserreich von der Weimarer Republik abgelöst. Für den preußischen Landtag und den Reichstag sind nun auch Frauen wahlberechtigt. In der politischen Einstellung der Großauheimer holt das bürgerliche Lager, das vor dem Ersten Weltkrieg viel schwächer als das linke war, ein Stück weit auf. 1919 gründet der Ursulinen-Orden und die katholische Pfarrei eine Höhere Töchterschule (heute Mädchenrealschule St. Josef). Drei Jahre später wird sie von den Armen Schulschwestern als Mittelschule übernommen.

In den 1920ern legt die Gemeinde oberhalb des Ortes in der Großkrotzenburger Gemarkung eine Badeanstalt an. Im Jahr darauf kauft die BBC Mannheim die Großauheimer Fahrzeugfabrik Eisenach, die 1917 die Frankfurter Maschinenfabrik übernommen hatte. Im folgenden Jahr erwirbt die Gebr. Adt AG die ehemalige Kunstseidefabrik zur Herstellung von Isolierrohren. Nach heftigen Auseinandersetzungen entsteht 1922 neben dem (Alten) Friedhof ein eigener Urnenfriedhof. Neben den vorhandenen katholischen und evangelischen Volksschulen wird eine Weltliche oder Freie Schule für die bekenntnisfreie Erziehung gegründet.Ab 1927 wird auf einem Teil der Waldwiese die Lindenau-Siedlung geschaffen. Damals hat Großauheim rund 7.400 Einwohner. Für den neuen Hanauer Hafen muss Großauheim 1929 einen beträchtlichen Gemarkungsteil abgeben.

Während des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nationalsozialisten, denen die Großauheimer noch im März 1933 nur 30 % der Stimmen gegeben hatten, gelangen auf dem Weg über eine Koalition in Berlin an die Macht. Sie nutzen diese zur Unterwerfung der Deutschen, vielfach freilich auch mit deren Unterstützung. Es finden keine Gemeindewahlen mehr statt, der Bürgermeister wird von der Staatspartei bestimmt. Die Rektoratsschule, die Mädchenmittelschule und die Weltliche Schule werden geschlossen.

1934 entsteht die Siedlung Im Rausch. 1938 wird anschließend an den Wasserübungsplatz ein Pionierpark der Deutschen Wehrmacht angelegt. Die Josef Bautz AG, ein Erntemaschinen-Hersteller aus Saulgau, die 1937 das Werk der Gebr. Adt übernommen hatte, muss einem Rüstungsbetrieb der VDM-Luftfahrtwerke weichen. Die ortsansässigen Juden werden vertrieben oder ermordet.

Schließlich fallen im Zweiten Weltkrieg 223 Soldaten aus Großauheim, 24 Einwohner kommen bei Bombenangriffen und der Einnahme durch US-Truppen um.

Kriegsende und Amerikanische Streitkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1945 beginnt der demokratische Wiederaufbau. Der Ort kommt mit seinen 9.573 Einwohnern (1946, einschließlich zahlreicher Heimatvertriebener und Evakuierter) zum neuen Land Hessen in der amerikanischen Besatzungszone, einem Teilstaat der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland.

Bei den seitherigen Bundestagswahlen holt in Großauheim das bürgerliche Lager weiter auf, so dass insgesamt ein ungefähres Gleichgewicht entsteht. Die Mädchenmittelschule wird wieder eröffnet, die im Krieg teilweise gesprengte Mainbrücke, die seit 1943 neben dem Eisenbahn- auch einen Straßenteil hat, wird wiederhergestellt. Die Firma Bautz startet die Produktion von Ackerschleppern.

Die Siedlungsfläche dehnt sich weiter aus, soweit es die ursprünglich deutschen, nun US-Miltäranlagen in Norden und Süden erlauben (1946 wird der Pionierpark zum Hanau Engineer Depot der US-Armee, aus dem sich 1954 die amerikanische Großauheim Kaserne und 1984 die Underwood Kaserne entwickeln). Ab 1948 dehnt sich die Siedlungsfläche erst bis zur Umgehungsbahnlinie von 1919 und dann weiter aus: 1948 ff. entsteht die Trappgartensiedlung, 1949 ff. die St. Paulssiedlung, 1952 ff. das BBC-Viertel, ab 1960 ff. das Neubaugebiet Richtung Waldfriedhof, ab 1962 ff. wird die Waldsiedlung gebaut, 1963 ff. das Gewerbegebiet am Hanauer Hafen und 1965 ff. das Bruchwiesengebiet.

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1956 verleiht die Hessische Landesregierung Großauheim aufgrund seiner Größe, wirtschaftlichen Bedeutung und städtischen Prägung anlässlich seiner 1150-Jahr-Feier den Stadttitel. Der Ort baut seine Infrastruktur aus: den Waldfriedhof 1953, die Rollschuhbahn in der Lindenau 1960, das Freischwimmbad an der Lindenau 1962, das Bürgerhaus 1963, die Tennisplätze 1966, die Lindenauhalle 1967, das Evangelisches Gemeindezentrum Waldsiedlung 1968, das Altenwohnheim 1971, das Katholisches Pfarrzentrum Heilig Geist 1972, das Hallenbad an der Lindenau 1974.

Dem Bevölkerungswachstum folgen neue Schulen: 1962 die Eichendorff-Schule, 1965 die Lindenau-Schule als Gesamtschule, 1971 die Limes-Schule. Das Wirtschaftsniveau hält sich: Zwar schließt Bautz 1963, doch siedelt sich 1967 ein Ruß-Werk der Cabot GmbH an und 1971 das Futtermittelwerk der Hens-Futter-GmbH. 1961 wird das erste Großauheimer Hochhaus (Krotzenburger Straße 46) fertiggestellt. Zur innerörtlichen Verkehrsentlastung wird 1968-1974 die Landesstraße 3309 angelegt und zur Erleichterung der Schifffahrt wird 1972/73 das Steinheimer Mainknie durch ein neues Bett in der Großauheimer Gemarkung abgeflacht. Im selben Jahr schliessen sich die Gemeinden Großauheim und Wolfgang zusammen, um die Eingemeindung nach Hanau zu verhindern. Doch trotz des Widerstands seiner 16.000 Einwohner wird Großauheim 1974 im Zuge der Gebietsreform vom Hessischen Landtag zum 1. Juli in die Stadt Hanau eingemeindet, ebenso wie seine eppsteinisch-kurmainzische Amtsstadt Steinheim und sein fränkisches Zwillingsdorf Klein-Auheim. Wenn auch nach anderthalb Jahrtausenden seine gemeindliche Eigenständigkeit beendet ist, so besteht der Ort doch als größter Stadtteil Hanaus weiter. Zwischen seinen Interessen und denen der Gesamtstadt bemüht man sich um einen produktiven Ausgleich. Die von Arnimschen Eisenwerke melden Konkurs 1980 an und schließen. Das Ende der altehrwürdigen Marienhütte schockt Großauheim. Dennoch begeht der Ort 1981 sein 1175jähriges Ersterwähnungsjubiläum. 1983 findet die Eröffnung des städtischen Museums Großauheim im ehemaligen Elektrizitätswerk statt. Das Museum hat den Schwerpunkt Heimatkunde, Landwirtschaft und Industriekunde. Letzterer wird zunehmend ausgebaut. Zeitgleich ist der Abriss der leerstehenden Werksgebäude der Marienhütte. 1984 ist die Einweihung der restaurierten Alten Schule an der Taubengasse. Sie dient fortan als Bürgerhaus. Ab diesem Jahr dehnt sich die Siedlungsfläche wieder aus: ab 2003 etwa durch die Schaffung des Gewerbeparks Hanau-Großauheim Süd als Beginn der Umwandlung der bisherigen US-Militärflächen. 1985 folgt die Inbetriebnahme der Limes-Brücke über den Main für die L3309 und im folgenden Jahr der Hellentalbrücke für die B 43a. Ab 1986 ist die Neugestaltung und teilweise Verkehrsberuhigung der Achse Hauptstraße-Krotzenburger Straße-Hergerswiesenweg, 1987 die Errichtung des Pfarrheims St. Jakobus nahe der Paulskirche. 1988 wird die Alte Auheimer Brücke für Autos gesperrt. In diesem Jahr wird das BBC-Werk in den ABB-Konzern eingegliedert. 1991 bezieht die Feuerwehr ihr neues Feuerwehrhauses. 1994 stellt die Rußfabrik Cabot die Produktion ein. Auch in der Großauheimer Wirtschaft vergrößert sich der Dienstleistungsbereich immer mehr. 2006 feiert Großauheim seine 1200jährige Ersterwähnung. Erstmals wird das Irminratsfest begangen. 2011 wird das städtische Museum Großauheim nach völliger Umgestaltung wieder eröffnet.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannteste Sehenswürdigkeit ist das im Stadtkern gelegene Museum Großauheim, das neben Exponaten der örtlichen Industrie-, Handwerks- und Agrargeschichte auch Skulpturen von August Gaul ausstellt. Im ersten Obergeschoss des im August 2010 wieder eingeweihten Museums befinden sich Exponate zum Schaffen des Großauheimer Malers und Glaskünstlers August Peukert. Ein Freilichtmuseum auf dem Außengelände des Museums befindet sich im Ausbau und soll in nächster Zeit Besuchern eine Ausstellung diverser von Dampf angetriebenen Maschinen bieten. Das Museum gehört zur Stadt Hanau, wird aber hauptsächlich vom Förderverein des Museums betreut, welcher auch für den Umbau des Freigeländes zuständig ist.

Das Hergersbörnchen ist, einer lokalen Legende nach, die Alternative zur Sage vom Storch, der die Kinder bringt. Ein Paar mit Kinderwunsch soll in dem alten Brunnen seinen Nachwuchs entdecken können. Der Brauch geht vermutlich auf Frau Holle zurück.

Die „Postkartenansicht“ von Großauheim ist die „Mainwiese“, eine breite, weitläufige Wiese, die sich gemeinsam mit einem Promenadenweg an Stelle des historischen Leinpfades entlang des gesamten Uferbereiches erstreckt. Eine Besonderheit daran sind die drei nahe dem Main gelegenen Kirchen.

Im Norden liegt die Bulau, ein Waldgebiet, das sich bis zur Nachbargemeinde Rodenbach erstreckt und durch das der Limes führt.

Auf einem ehemaligen Militärgelände, dem Campo Pond, wurde 2009 ein Refugium für Przewalski-Pferde geschaffen.

Brauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Ehren des heiligen Rochus findet in Großauheim alljährlich eine Rochusprozession zum Rochusplatz statt, um die Dankbarkeit der Großauheimer nach der überstandenen Pest im 17. Jahrhundert zu bekunden. Der bekannte „Rochusmarkt“ als gewerbliches Markttreiben auf Initiative des Gewerbevereins Großauheim wird regelmäßig im September entlang der Hauptstraße und rund um den Rochusplatz veranstaltet.

Der Irminratsmarkt ist ein weiterer Mittelaltermarkt, der seit 2006 jährlich gefeiert wird.

Persönlichkeiten mit Bezug zu Großauheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großauheim unterhält seit 1965 eine Städtepartnerschaft mit Conflans-Sainte-Honorine in Frankreich.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bertold Picard: So alt wie die Bulau. Spazierwege durch die Geschichte Großauheims. CoCon-Verlag, Hanau 2007, ISBN 978-3-937774-42-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peszi/Spielwiese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edmund E. Stengel: Urkundenbuch des Klosters Fulda = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck 10, Bd. 1, Nr. 521, S. 503.
  2. Peter Jüngling: Hanau-Kesselstadt – Zur Archäologie einer Pfarrkirche in Hanau = Hanauer Schriften zur Archäologie und Geschichte 1. Hanau, 2004, S. 26f.
  3. Richard Wille: Hanau im Dreißigjährigen Krieg. Hanau 1886, S. 91, 593f.


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