Dampierre-en-Bresse

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Dampierre-en-Bresse
Dampierre-en-Bresse (Frankreich)
Dampierre-en-Bresse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Pierre-de-Bresse
Gemeindeverband Bresse Nord Intercom’
Koordinaten 46° 50′ N, 5° 12′ OKoordinaten: 46° 50′ N, 5° 12′ O
Höhe 181–214 m
Fläche 11,09 km²
Einwohner 173 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Postleitzahl 71310
INSEE-Code

Dampierre-en-Bresse ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Sie hat 173 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), diese werden Dampierris genannt[1].

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Dampierre-en-Bresse mit seinen NachbarortenSaint-Bonnet-en-BresseLa Chapelle-Saint-SauveurMervansLa Racineuse
Dampierre-en-Bresse mit seinen Nachbarorten

Die Gemeinde liegt in der Landschaft der Bresse, die westliche Gemeindegrenze bildet die Guyotte[2], die nördliche Gemeindegrenze der Ruisseau de Grange[3], der an der Grenze zu Saint-Bonnet-en-Bresse in die Guyotte mündet. Ganz im Süden streift die Departementsstraße D313[4] das Gemeindegebiet, ohne jedoch die Siedlungsgebiete zu erschließen. Heute bestehen lediglich noch im Osten und Südosten der Gemeinde größere Waldflächen, das übrige Gemeindegebiet wird landwirtschaftlich genutzt. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: le Borgeot, le Breuil, Cailloux, Champagne, Champ-Renaud, la Chize, Cholot, En-Haut, L’Etang-Monard, Grange, Haut-de-Grange, la Motte-Trenard, le Palanchat, le Petit-Breuil, la Picardière, le Roselay, le Saumon, la Siceigne, les Vaux, les Yvolots[5].

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Dampierre-en-Bresse ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,0 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,2 °C, der kälteste der Januar mit 3,3 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1081 mm, dabei ist der November mit 117 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monat 72 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2764 Sonnenstunden gezählt.

Dampierre-en-Bresse
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
98
 
6
1
 
 
83
 
8
1
 
 
80
 
12
3
 
 
90
 
16
6
 
 
93
 
20
10
 
 
77
 
24
14
 
 
72
 
26
16
 
 
73
 
26
16
 
 
87
 
22
13
 
 
104
 
17
9
 
 
117
 
11
4
 
 
107
 
7
2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dampierre-en-Bresse
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 3,3 3,9 7,5 11,2 15,1 19,2 21,2 20,8 17,0 12,9 7,4 4,1 12
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,2 7,7 12,0 15,8 19,5 23,9 25,9 25,6 21,5 17,0 10,5 6,8 16,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,6 0,6 3,2 6,4 10,3 14,2 16,2 15,9 12,7 9,2 4,4 1,5 8
Niederschlag (mm) 98 83 80 90 93 77 72 73 87 104 117 107 Σ 1081
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
6,2
0,6
7,7
0,6
12,0
3,2
15,8
6,4
19,5
10,3
23,9
14,2
25,9
16,2
25,6
15,9
21,5
12,7
17,0
9,2
10,5
4,4
6,8
1,5
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
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l
a
g
98
83
80
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93
77
72
73
87
104
117
107
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird erstmals erwähnt im Jahre 1209 als Donperre. Der Name geht auf Domnus Petrus (lateinisch Heiliger Petrus: Dominus = Herr, auch im Sinne von Heiliger – Petrus = Stein, Fels, Name des Jüngers Jesu) zurück, eine Ortsbezeichnung, die im heutigen Frankreich über 50-mal vorkommt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herrschaft wurde 1433 erworben durch Nicolas Rolin und ging nach seinem Tod 1461 an seine Witwe Guigone de Salins über. Ende des 17. Jahrhunderts ging die Herrschaft über an die de Bataille de Mandelot und zu Beginn des 18. Jahrhunderts an die Esmonin und an die de Thiard. Das Schloss de la Picardière wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch die Familie Bataille de Mandelot erbaut, wurde jedoch gegen 1920 zerstört, die Nebengebäude gegen 1980. Das Baumaterial wurde für den Bau der heutigen Gebäude verwendet. Im Weiler Cailloux wurden Reste einer Römerstraße entdeckt, sie war vollständig aus Sand erbaut und dürfte verhältnismäßig spät als Verbindung zwischen La Chaux und Mervans erstellt worden sein. Heute entspricht die Départementsstrasse D131[6] dieser Trasse.

Die heutige Kirche datiert aus dem 18. Jahrhundert und ist ebenfalls dem Petrus geweiht, 1879 wurde die Mairie-École erbaut, die Mädchenschule 1905 und das Pfarrhaus 1889. Vor dem Schulhausbau wurden die Mädchen durch die Schwestern unterrichtet, die im Ortszentrum ein Haus besaßen. 1988 bestanden noch 14 Landwirtschaftsbetriebe.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 10. Juli 1991 benutzt die Gemeinde Dampierre-en-Bresse das Wappen, das ehemals von Guigone de Salins-la Tour, der Gattin von Nicolas Rolin, getragen wurde. Sie war im 15. Jahrhundert Herrin von Dampierre-en-Bresse. Blasonierung: In Blau ein dreifach bezinnter Turm in Gold, Mauerwerk, Tür und Maueröffnungen in Schwarz. Das Wappen ist sichtbar auf einem Stein beim Eingang zur Mairie und wird auf offiziellen Briefköpfen der Gemeindeverwaltung benutzt.[7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sankt Peterskirche von Dampierre-en-Bresse
Kirche von Dampierre-en-Bresse
Steinkreuz am Straßenrand der Rue de la Picardière im Wald
Dampierre-en-Bresse: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
600
1800
  
549
1806
  
628
1821
  
600
1831
  
621
1836
  
616
1841
  
640
1846
  
687
1851
  
635
1856
  
646
1861
  
618
1866
  
614
1872
  
616
1876
  
655
1881
  
635
1886
  
642
1891
  
622
1896
  
626
1901
  
567
1906
  
530
1911
  
517
1921
  
461
1926
  
460
1931
  
413
1936
  
407
1946
  
366
1954
  
360
1962
  
309
1968
  
247
1975
  
215
1982
  
184
1990
  
157
1999
  
131
2009
  
159
2014
  
175
2020
  
174
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9]
Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1846 mit 687, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 131 (19,1 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dorf gibt es unter anderem eine Kirche, eine Mairie, drei Landwirtschaftsbetriebe und einen der Baubranche. Als AOC-Produkte sind in Dampierre-en-Bresse Volaille de Bresse[10] und Dinde de Bresse[11] zugelassen.

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dampierre-en-Bresse verfügt über keine eigenen schulischen Einrichtungen. Die Kinder werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dampierre-en-Bresse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dampierre-en-Bresse. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
  • Dampierre-en-Bresse. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • Dampierre-en-Bresse. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 14. November 2023 (französisch).
  • Dampierre-en-Bresse. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dampierre-en-Bresse. auf habitants.fr. Abgerufen am 16. Januar 2016 (französisch).
  2. La Guyotte, Länge 41,1 km, Zufluss zum Doubs, Quelle bei 46° 43′ 7″ N, 5° 14′ 26,9″ O in Saint-Usuge auf ca. 205 m, Mündung bei 46° 56′ 25,1″ N, 5° 8′ 26,9″ O in Navilly auf ca. 175 m, La Guyotte auf sandre.eaufrance.fr
  3. Ruisseau de Grange, Länge 5,7 km, Zufluss zur Guyotte, Quelle bei 46° 49′ 22,4″ N, 5° 14′ 44,5″ O in La Chaux auf ca. 205 m, Mündung bei 46° 50′ 30,8″ N, 5° 11′ 34,8″ O in Saint-Bonnet-en-Bresse auf ca. 181 m, Ruisseau de Grange auf sandre.eaufrance.fr
  4. Départementsstraße D131. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 26. April 2015 (französisch).
  5. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 30. April 2024 (französisch).
  6. Départementsstraße D131. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 26. April 2015 (französisch).
  7. L'Armorial des communes. Dampierre-en-Bresse. Archives départementales de Saône-et-Loire, abgerufen am 22. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'azur à la tour d'or, crénelée de trois pièces. La maçonnerie, la porte et les ouvertures sont de sable).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 26. März 2024 (französisch).
  9. Dossier complet, Commune de Dampierre-en-Bresse (71168). Insee.fr, abgerufen am 26. März 2024 (französisch).
  10. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  11. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).