Hartmut Vogtmann

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Hartmut Vogtmann (2015)

Hartmut „Hardy“ Vogtmann (* 16. Oktober 1942 in Essen) ist ein deutscher Agrarwissenschaftler und Naturschützer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Lehre als Maurer studierte Hartmut Vogtmann von 1963 bis 1967 Landwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft an der ETH Zürich, promovierte und war dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Ab 1971 forschte er an der University of Alberta in Edmonton (Kanada).

Von 1974 bis 1981 leitete Vogtmann das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Oberwil bei Basel. Zudem war er von 1976 bis 1982 Generalsekretär der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) und wurde 1982 zu deren Ehrenpräsidenten ernannt. Ab 1981 war er Professor im Fachbereich Landwirtschaft an der Universität-Gesamthochschule Kassel und hatte dort den bundesweit ersten Lehrstuhl für ökologischen Landbau inne.

Vogtmann gilt als Wegbereiter für den Ökolandbau in Deutschland und darüber hinaus. Auf diesem Gebiet beriet er seit den 1980er-Jahren auch den damaligen britischen Thronfolger und derzeitigen britischen König Charles III.[1]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1994 wurde Hartmut Vogtmann Präsident des Hessischen Landesamtes für Regionalentwicklung und Landwirtschaft. Nach der Auflösung des Amtes im Jahr 2000 war er bis 2007 Präsident des Bundesamts für Naturschutz.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2008 bis 2009 war Vogtmann Geschäftsführer beim Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN).[2] Der Verband vertritt die Interessen der in Deutschland tätigen Hersteller von GetränkekartonsTetra Pak, SIG Combibloc und Elopak.[3]

Ehrenamt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2008 war Hartmut Vogtmann 1. Vizepräsident des Umwelt-Dachverbandes Deutscher Naturschutzring, von Dezember 2012 bis Februar 2015 war er Präsident dieses Verbandes.[4]

Von 1. Januar 2008 bis 5. Juli 2011 war Hartmut Vogtmann Präsident der Umweltstiftung Euronatur.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hartmut Vogtmann gemeinsam mit Angelika Ploeger (Hrsg.): Lebensmittelqualität – ganzheitliche Methoden und Konzepte (= Alternative Konzepte. Nr. 66). 2. Auflage. Müller, Karlsruhe 1991, ISBN 3-7880-9845-7.
  • Hartmut Vogtmann für die Stiftung Ökologie und Landbau (Hrsg.): Ökologische Landwirtschaft: Landbau mit Zukunft (= Alternative Konzepte. Nr. 70). 2. Auflage. Müller, Karlsruhe 1992, ISBN 3-7880-9846-5.
  • (Hrsg. mit Immo Lünzer): Ökologische Landwirtschaft: Pflanzenbau, Tierhaltung, Management. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1994 (Loseblattsammlung, erschien bis 1999).
  • Ökologischer Gartenbau. 3. Auflage. Stiftung Ökologischer Landbau, Bad Dürkheim, ISBN 3-926104-28-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Ökoflüsterer von Prinz Charles. In: SWR Fernsehen. 5. Januar 2010, archiviert vom Original am 10. September 2012; abgerufen am 14. Juli 2023.
  2. Axel Weiß u. a.: Tetrapak-Cheflobbyist wird Vizepraesident beim Dachverband „Deutscher Naturschutzring“. In: SWR/CL-Netz. 15. Dezember 2008, archiviert vom Original am 14. September 2012; abgerufen am 14. Juli 2023.
  3. FKN: Getränkekarton-Verband wehrt sich gegen „Desinformationskampagne“. In: Presseportal. 20. Mai 2009, abgerufen am 23. Juli 2023.
  4. Präsidiale Ahnengalerie. DNR, abgerufen am 14. Juli 2023.