Janek Liebetruth

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Janek Liebetruth in Berlin (2020)

Janek Liebetruth (* 1980 in Wernigerode) ist ein deutscher Theaterregisseur.

Liebetruth wuchs in Benneckenstein im Harz auf.[1] Dort stand er als Kind mit der Trachtengruppe auf der Waldbühne.[2] An der Universität Potsdam und der Freien Universität Berlin studierte er Theaterwissenschaft, Medienwissenschaft und Amerikanistik.[2] Das Studienjahr 2004/05 verbrachte er in den Vereinigten Staaten am Augustana College im Bundesstaat South Dakota.[2] Dort entdeckte er die Theaterarbeit für sich[2] und initiierte die „Bühnenkunst Theatre Company“, deren Künstlerischer Leiter er war. Sie produzierte seine Debütinszenierung „Spring Awakening“. 2008 schloss er das Studium in Potsdam mit einer Magisterarbeit über die Gründung eines professionellen Theaters im Mittleren Westen der USA ab, die er im selben Jahr unter dem Titel Be moved, be bold, be theatre – Starting A Professional Theatre Company in Rural America veröffentlichte.[3]

Von 2007 bis 2009 arbeitete er am Hans Otto Theater in Potsdam, anfangs als Hospitant, später mit Uwe Eric Laufenberg als Regieassistent. Mit der Bühneninszenierung „Tropfen auf heiße Steine“ mit Jan Krauter, Jens Winterstein und Eléna Weiß erst drei Jahre nach Rainer Werner Fassbinders frühem Tod gab er in der Spielzeit 2011/2012 am Schauspiel Stuttgart sein Regiedebüt. Die Premiere erfolgte am 6. Juni 2012. Noch in derselben Spielzeit inszenierte er die Komödie „Adam und Eva“ von Peter Hacks. Seine nächste Inszenierung führte ihn ans Deutsche Nationaltheater Weimar, wo er 2014 „Die neuen Leiden des jungen W.“ von Ulrich Plenzdorf zur Premiere brachte.[4] Für das Nordharzer Städtebundtheater realisierte er in der Spielzeit 2018/2019 Holger SchobersClyde und Bonnie“ und in der Spielzeit 2019/2020 William Shakespeares Tragödie „Hamlet“.[5]

Von 2014 bis 2020 war Liebetruth Vorsitzender des von ihm mitgegründeten Vereins Kulturrevier Harz e.V.[6] und bis 2021 gleichzeitig Künstlerischer Leiter des ebenfalls von ihm 2014 konzipierten Festivals „Theaternatur“ auf der Waldbühne Benneckenstein, die dadurch erhalten werden konnte.[1][7] Den Anstoß zum Einsatz für die 1950 errichtete Freilichtbühne hatte seine Mutter Christel Liebetruth gegeben, die sich als Oberharzer Stadträtin politisch für die örtlichen Belange engagierte.[2] Seit Oktober 2017 engagiert er sich als Vorstandsvorsitzender des Landeszentrums Freies Theater Sachsen-Anhalt e.V. (LanZe).[8]

2022 kehrte er in seine Geburtsstadt Wernigerode zurück mit dem Ein-Mann-Theaterstück „Die vorletzten Tage der Menschheit“ über künstliche Intelligenz, das im August 2022 im Konzerthaus Liebfrauen uraufgeführt wurde.[1]

(Quelle: [9])

Die vorletzten Tage der Menschheit (2022) mit Karl Schaper (Schauspieler)
Adam und Eva (2012) mit Jan Krauter, Fridolin Sandmeyer

Veröffentlichungen

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  • Be moved, be bold, be theatre – Starting A Professional Theatre Company in Rural America. Grin Verlag, 2008, ISBN 978-3-640-23169-0 (englisch, Magisterarbeit).

Einzelnachweise

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  1. a b c Wolfgang Schilling: Ein-Mann-Theater über künstliche Intelligenz in Wernigerode. mdr Kultur, 12. August 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  2. a b c d e Impulsgeber für Harzer Kultur. In: Kundenmagazin Harzenergie. Abgerufen am 6. Dezember 2022 (S. 14).
  3. Be moved, be bold, be theatre – Starting A Professional Theatre Company in Rural America. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  4. Wolfgang Schilling: Achterbahnfahrt durch politische Zeiten. Deutschlandfunk Kultur, 10. August 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  5. Renate Petrahn: Blutiges Ende einer jungen Liebe. In: Volksstimme. 13. Februar 2018, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  6. Kulturrevier Harz e.V. In: kulturrevier-harz.de. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
  7. Carsten Reuß: Festival „Theaternatur“ startet auf der Waldbühne Benneckenstein. mdr Kultur, 5. August 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  8. Impressum. Landeszentrum Freies Theater Sachsen-Anhalt, abgerufen am 6. Dezember 2022.
  9. Inszenierungen. Janek Liebetruth, abgerufen am 14. Januar 2023.