Müllen (Neuried)

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Müllen
Gemeinde Neuried
Wappen von Müllen
Koordinaten: 48° 28′ N, 7° 50′ OKoordinaten: 48° 27′ 58″ N, 7° 50′ 5″ O
Fläche: 1,2 km²
Einwohner: 527
Bevölkerungsdichte: 439 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 77743
Vorwahl: 07807
Müllen (Baden-Württemberg)
Müllen (Baden-Württemberg)

Lage von Müllen in Baden-Württemberg

Müllen ist ein Ortsteil der 1973 entstandenen Gemeinde Neuried. Zu Müllen gehört das Dorf Müllen und das abgegangene Wasserschloss Müllen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müllen liegt in der Oberrheinischen Tiefebene unmittelbar neben dem Rhein und damit nahe der deutsch-französischen Grenze, genau in der Mitte zwischen Kehl und Lahr, nur wenige Kilometer südlich von Straßburg, wenige Kilometer von Offenburg entfernt. Die Gemarkung Müllen ist 1,2 Quadratkilometer groß und damit der kleinste Ortsteil von Neuried.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemarkung Müllen grenzt im Osten an Schutterwald, im Süden an Dundenheim und im Westen an Altenheim.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt ist das Dorf als Mulnheim in einer Urkunde von Papst Innozenz III. als Besitz des Klosters St. Georgen im Schwarzwald.[2] Vermutlich im 12. Jahrhundert wurde das Wasserschloss Müllen gebaut.[3] Eventuell war die Burg Stammsitz des im 14. und 15. Jahrhundert in Straßburg ansässigen Geschlechtes von Mulnheim das auch Herrschaftsrechte in der Umgebung besaß.[4] Von der nicht mehr lokalisierbaren Burganlage ist nichts erhalten. 1179 wurde erstmals die Pfarrkirche erwähnt. 1379 erscheint der Straßburger Bürger von Winsberg als Besitzer der Mühlen und des Dorfes Müllenheim, 1472 unterliegt Müllen der Verwaltung des Steynes gein Ortenberg, 1480 wird der Pfalzgraf bei Rhein als Dorfherr genannt, 1505 geht der Ort durch Verkauf an Wolfgang von Fürstenberg, danach wieder an Straßburger Bürger und fällt schließlich wieder an die Fürstenberger zurück, bevor es schließlich über die Österreicher wieder zur Landvogtei Ortenau kommt. Von 1765 bis 1783 war Müllen durch Verpfändung badischer Besitz und nach dem Ende des Hl. Römischen Reiches dt. Nation wurde Müllen 1805 endgültig badisch.[2]

Am 1. Januar 1973 wurde Müllen mit den Gemeinden Altenheim, Dundenheim und Ichenheim zur Gemeinde Neuried zusammengeschlossen.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

Jahr Einwohnerzahl
1814 154
1834 141
1864 154
1913 135
1961 238
1970 302

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müllen bildet im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung eine Ortschaft eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehemaliges Rathaus
    Ehemaliges Rahaus von Müllen
  • Wallfahrtskirche St. Ulrich und der Müllener Friedhof
    Wallfahrtskirche St. Ulrich

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Müllen mit der St.Ulrich-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Schutterwald-Hohberg-Neuried.

Sportanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Müllen gibt es einen Bolzplatz.[5]

Vereinsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Narrenzunft Hopfedrescher Müllen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee zur Narrenzunft entstand an einem Abend im Jahr 2002 von sieben jungen Männern. Der Name "Hopfedrescher" entstand aus dem Wortspiel aus „Hopfe“, die Biernote des Wortes und „drescher“ drückt den Nachdruck aus, mit dem immer noch eines in den Hals passt. Drei Jahre später hatte die Zunft bereits 35 Mitglieder. Am 9. Oktober 2005 fand die erste Mitgliederversammlung statt und die erste Vorstandschaft wurde gewählt. Dort wurde eine Satzung verabschiedet und so wurde zum 11. November 2005 die Narrenzunft gegründet. Am Fasendfreitag 2006 fand der erste Hopfedrescherball statt. Am 11. November 2008 wurde der Vereins ins Vereinsregister eingetragen. Kurz danach gab es die ersten Holzmasken.[6] 2021 trat man dem Ortenauer Narrenbund bei. Die Häs und deren Farbwahl sind eine Hommage an die Hopfenpflanze. Die hellgrünen symbolisieren die Hopfendolde, die Dunkelgrünen das Blattwerk und die Braunen das Buschwerk beziehungsweise die Ranke. Die Maske ist teils verdrieslich, teils heiter. Zudem werden Strohschuhe getragen.[7]

Weitere Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Narrenzunft gibt es in Müllen noch die Freiwillige Feuerwehr, die Fischergruppe, der KJB, der Obst- und Gartenbauverein, der Skat-Club und die Sportfreunde.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Müllen gibt es einen Naturkindergarten.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Köbele: Ortssippenbuch Müllen im Ortenaukreis in Baden, 1727–1967. Grafenhausen: Köbele 1981 (= Badische Ortssippenbücher 47).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemarkung Müllen (Neuried) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  2. a b Geschichte des Ortsteils Müllen. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  3. Eintrag zu Wasserschloss Müllen in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 30. September 2019.
  4. Ortsteil Müllen bei Leo-bw.de
  5. Übersicht der Sportanlagen. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  6. Die Vereinsgeschichte der NZ Hopfedrescher aus Müllen (e.V.). In: www.hopfedrescher.de. Abgerufen am 21. Mai 2024 (deutsch).
  7. Häsbeschreibung. In: www.hopfedrescher.de. Abgerufen am 21. Mai 2024 (deutsch).
  8. Vereine & Freizeitorganisationen. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  9. Übersicht der Kindergärten. Abgerufen am 21. Mai 2024.