Orlowskoje (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Untergegangener Ort
Orlowskoje
Kalbassen (Schwaighöfen)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 22° 25′ OKoordinaten: 54° 43′ 41″ N, 22° 24′ 45″ O
Orlowskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Orlowskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Orlowskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Orlowskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Orlowskoje (russisch Орловское, deutsch Kalbassen, 1938 bis 1945 Schwaighöfen, litauisch Kalbasai) ist ein verlassener Ort im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich an einer Nebenstraße zweieinhalb Kilometer nordwestlich von Sadowoje (Jentkutkampen/Burgkampen). Weitere fünf Kilometer im Nordwesten befindet sich Wesnowo (Kussen).

Der Gutsbezirk Kalbassen auf einem Messtischblatt von 1933

Calbassen wurde 1589 erstmals erwähnt.[1] Um 1780 war Calbassen ein königliches Amtsvorwerk im Amtsbezirk Brakupöhnen.[2] Nach der Einrichtung des Remontedepots in Brakupönen im Jahr 1836 war Calbassen dessen Vorwerk. Später nach einer Umorganisation unterstand Kalbassen als eigenes Remontedepot dem Remonteamt Brakupönen. 1874 wurde der Gutsbezirk Kalbassen in den neu gebildeten Amtsbezirk Kussen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] 1938 wurde Kalbassen in Schwaighöfen umbenannt. 1940 wurde der Gutsbezirk auf eine neue Rechtsgrundlage gestellt,[4] aus dem Amtsbezirk Kussen ausgegliedert und bildete nun einen eigenen Ortspolizeibezirk.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges zur Sowjetunion. 1947 erhielt er den russischen Namen Orlowskoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Sawetinski selski Sowet im Rajon Nesterow zugeordnet.[5] Orlowskoje tauchte in der administrativ-territorialen Einteilung von 1988 nicht mehr auf[6] und wurde zuletzt nur noch als Scheune genutzt.[7] 1997 wurde der Ort aus dem Ortsregister gestrichen.[8]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1867[9] 119
1871[9] 118
1885[10] 113
1905[11] 164
1910[12] 204
1933[13] 174
1939[14] 138

Kalbassen/Schwaighöfen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Kussen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kalbasai in der Mažosios Lietuvos enciklopedija (Große Litauische Enzyklopädie)
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 21.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kussen
  4. Gemäß der „Verordnung über gemeindefreie Grundstücke und Gutsbezirke vom 15. November 1938“
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei)
  7. Gemäß der sowjetischen Topographischen Karte 100k--n34-045 von 1987
  8. Durch den Beschluss der Oblastduma vom 22. Mai 1997, Nr. 38 „Об упорядочении учета сельских населенных пунктов области“ (Über Regelungen der Erfassung der ländlichen Orte der Oblast)
  9. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  10. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  11. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  12. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  13. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  14. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.