Wikipedia:Sauerland/Plettenberg

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Restaurant Akropolis

Der 44. Stammtisch fand am Samstag, 18. August 2018, in Plettenberg statt.

Programm:

  • 14:00 Uhr: Treffen vor dem Heimathaus Plettenberg, Kirchplatz 8 Welt-Icon
  • 14:15 Uhr: Besichtigung der Christuskirche mit kundiger Begleitung
  • 15:15 Uhr: Kaffeepause
  • 16:00 Uhr: Führung durch die Innenstadt. Treffpunkt am Schwungrad beim Rathaus, Grünestraße 12Welt-Icon
  • 18:00 Uhr: Abschluss im Restaurant „Akropolis“, Grünestraße 51 Welt-Icon

Am 44. Stammtisch haben teilgenommen: Angela H., Arnoldius, Asio, Bubo, Dominix mit Begleitung, Machahn, (nob), S.Didam, Schnute22, Stefan »Στέφανος« und Wamilne. Die Veranstaltung war durch die Wikimedia Community-Versicherung mit einer Haftpflicht- und Unfallversicherung geschützt.

Christuskirche außen

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Es war kurz nach 14 Uhr, als die Letzten der zwölfköpfigen Truppe an unserem ersten Treffpunkt, der Christuskirche, eintrafen. Kirchenführerin Renate Martin-Schröder erwartete uns bereits, um dann mit der Kirchenführung zu beginnen. Nach einer kleinen Einführung zur Geschichte der Stadt Plettenberg, die zunächst den Namen "Heslipho" trug, begann sie die Führung zur Kirche außen. Wir schauten uns zunächst ein Eingangsportal auf der Südseite an. Auffällig ist das Tympanon über dem Portal, das in etwas ausgeschmückterer Form an einer Kirche in Soest zu sehen ist. Ungewöhnlich ist die Darstellung der (heidnischen) Mutter Erde. Nahe dem Portal steht ein Denkmal für Kriegsgefangene (das mit dem Kirchengebäude nichts zu tun hat), mit dem die Plettenberger an die Soldaten des Zweiten Weltkriegs erinnern wollten, die noch in sowjetischer Kriegsgefangenschaft weilten. Weiter ging es gegen den Uhrzeigersinn um die Kirche. Wir blieben an einer Stelle stehen, wo man die beiden Chortürme und die epochalen Bauabschnitte des Gebäudes analysieren konnte. Langhaus und Querhaus sowie Turm und zwei kleine Türmchen sind romanisch, der Chor wurde nach Zerstörungen gotisch wieder errichtet.

Christuskirche innen

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Innen übergab uns die Kirchenführerin zunächst an ihren Ehemann Wilfried Martin, der uns auf den Kirchturm führte. Der Besuch wurde zu einem der Highlights des Tages: Wir konnten das Uhrwerk der Kirchturmuhr von J. F. Weule aus Bockenem aus den 1870er Jahren sehen, deren Betriebsgeräusch eine ganz besondere Akustik bot. Einmal Aufziehen und Nachschmieren reicht für eine ganze Woche.

Nun ging es weiter hinauf - vorbei an den 200-Kilo-Steingewichten der Uhr - auf den "Dachboden". Bei der Tür musste man sich ein wenig bücken, um nicht mit dem Kopf an den Blitzableiter zu stoßen. Aber so ist das halt in alten Kirchtürmen. Viele sahen nun erstmals ein Deckengewölbe von oben, welches im Übrigen ohne Probleme begehbar ist. Ungefähr am höchsten Punkt an einer der Gewölbeerhebungen schaute ein Rohr heraus. Herr Martin erklärte uns, dass dies ein Durchlass für Ketten oder Kordeln ist, mit denen Lampen oder Ähnliches aufgehängt werden können.

Schließlich ging es noch eine Ebene höher zu den Glocken. Unser Turmführer empfahl uns, den Turm nicht zu besuchen, wenn das Glockengeläut einsetzt. Interessanterweise waren unterhalb der Glocke zwei kleine Elektromotoren installiert. Warum zwei? Nur einer war im Dienst, den anderen (außer Dienst gestellten) hatte man einfach an Ort und Stelle belassen, die Demontage war wohl zu aufwändig. Insgesamt befinden sich oben drei Gussstahlglocken des Bochumer Vereins, gegossen im Jahr 1920.

Nun ging es wieder vom Turm runter, und unsere ursprüngliche Kirchenführerin übernahm wieder. Sie erläuterte uns die Deckenfresken, die Fenster und weiteres Wissenswertes. Sehr ungewöhnlich sind die Deckenfresken im Chor. Zu sehen sind Papstwappen und Wappen von Kardinälen. Grund ist ein päpstlicher Ablass, um Geld für den Wiederaufbau des Chores zu generieren. Weiterhin spannend das ebenfalls im Chor befindliche Fresko Christus als Weltenrichter, welches 1952 bei Restaurierungsarbeiten wiederentdeckt wurde. Das Wissen von Frau Martin-Schröder war umfassend, und man hatte das Gefühl, sie kannte jedes noch so kleine Bauteil persönlich mit Vornamen.

Eispause an der Eisdiele Sagui

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Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns, nicht zu versuchen, in einem Café einzukehren, sondern besuchten die Eisdiele. Hier stellten wir uns an der Schlange "zum Mitnehmen" an, wo man auch Eisbecher bestellen konnte, und trugen diese ca. fünf Meter weiter zu einer nicht zur Eisdiele gehörenden Bank, auf der einige von uns platznahmen. (Die Eisdiele selbst war so gut besucht, dass eh nur acht von uns einen Sitzplatz bekommen hätten, und außerdem ging es so vermeintlich schneller.)

Stadtrundgang

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Ab 16 Uhr führte uns der Altbürgermeister Walter Stahlschmidt durch die Stadt. Wir trafen uns am Schwungrad beim Rathaus an der Grünestraße. Er erläuterte uns, dass an dieser Stelle einmal eine Gesenkschmiede gestanden hat, deren Geräuschentwicklung und Erschütterungen durchaus beträchtlich waren. Das große Schwungrad diente zum Schutz der energieerzeugenden Maschine, damit diese den harten Rückstößen durch den Schmiedehammer nicht unmittelbar ausgesetzt wurde. Die Firma wurde - u.a. wegen der Erschütterungen, die der Hammer erzeugte - aus dem Gebiet um die Innenstadt ausgelagert, und die Stadt konnte auf dem Grundstück das Rathaus in seiner heutigen Form bauen.

Nun ging es weiter zur Schützenhalle. Wir erfuhren, dass es in der Stadt insgesamt sechs Schützenvereine gibt, allerdings inklusive der Außenortschaften. Im Zentrum gibt es einen Schützenverein. Die Schützenhalle selbst ist einmal abgebrannt und wurde auch einmal saniert. In Sichtweite der Schützenhalle steht auch die Alte Feuerwache. Das Areal ringsum wird Wieden genannt. Es war der zentrale Weideplatz der Bauern in Plettenberg. Bei dieser Gelegenheit las Herr Stahlschmidt ein paar alte „Beurteilungen über die Plettenberger“ vor, die nicht immer schmeichelhaft ausfielen. Im Wesentlichen waren die Bürger aus Sicht der Obrigkeit und der Auswärtigen sehr dem Alkohol zugeneigt.

Entlang dem ehemaligen Obergraben ging es dann zum Osttor mit einem angrenzenden Neubauprojekt. Wären wir noch ein paar Hundert Meter weiter gelaufen, wären wir zum Standort einer alten Mühle am Obergraben gekommen, die es längst nicht mehr gibt, wohl aber noch in einem Stadtmodell im Heimathaus zu sehen ist. Wie dem auch sei, das Osttor und somit einen Teil der alten Stadtmauer gibt es nicht mehr. Der Altbürgermeister berichtete uns ein wenig von der Geschichte des Neubauprojektes, wo auch einige Einzelhandelsgeschäfte untergekommen sind. Die alten Läden in den alten Gebäuden hätten - so meinte er - keine ausreichende Größe mehr gehabt, um vernünftig zu wirtschaften. Unmittelbar am Osttor steht auch ein Brunnen, dessen zentrale Skulptur des Plettenberger Bildhausers Peter Klassen die Viertäler-Stadt symbolisieren soll.

Die Christuskirche konnten wir in unserem Fall rechts liegen lassen, da uns hierzu schon alles durch Frau Martin-Schröder erklärt worden war. Es ging direkt zum Heimathaus, wo sich in der oberen Etage ein idealtypisches Modell der Stadt im Mittelalter befindet. Allerdings hat das Modell einen kleinen Schönheitsfehler: Der Stadtkern um die Kirche liegt im Modell höher als die Umgebung, in der Realität jedoch liegt er tiefer. Das war auch der Grund, warum die Stadtreinigung früher, als es noch keine Kanäle gab, auf sehr denkwürdige Weise vollzogen werden konnte: Zweimal in der Woche - und zusätzlich vor Feiertagen - wurde im Obergraben Wasser angestaut und anschließend in die Straßen der Innenstadt geleitet, wo dann die Anrainer per Gesetz zur Säuberung verpflichtet waren. Wer einen Nachbarn hatte, war gut dran, wer alleine an einem Straßenzug wohnte, musste dann die komplette Straße reinigen.

Neben dem Modell der Stadt befand sich noch ein weiteres, das der Burgruine Schwarzenberg.

Das Heimathaus beherbergt als Museum auch noch andere Exponate, zum Beispiel eine umfangreiche Schreibmaschinensammlung. Für eine Führung durch die Einrichtung war jedoch kaum Zeit. Jedenfalls ist es die "Zentrale" für die Aktivitäten des Vereins „Heimatkreis Plettenberg e.V.“. Im Museum legt man den Schwerpunkt auf die Zeit der Stadtgründung und auf die industrielle Tradition. Als Beispiel sei die nachempfundene Wohnstube eines Industriellen genannt, wo wir kurz das Inventar bestaunen durften. Das Gebäude selbst steht aber nicht unter Denkmalschutz.

Nachdem auch die letzten Mitglieder unserer Gruppe das Heimathaus verlassen hatten, umrundeten wir noch einmal die Christuskirche. Unser Augenmerk richtete sich - gelenkt durch den Stadtführer - auf die ältesten Wohngebäude der Stadt, die Kirchstraße 4 und 6. Sie wurden um 1800 gebaut, was jetzt nicht sensationell alt ist. Der Grund liegt darin, dass der Stadtbrand von 1725 fast alle alten Gebäude zerstört hatte (und nach Auskunft unseres Stadtführers die Versicherung drei Jahre vor dem Brand in Plettenberg bereits wegen eines Brandes in Lüdenscheid den Großteil ihrer Rücklagen verbraucht hatte). Die Häuser wurden dann notdürftig aufgebaut und später, als dann wieder Geld da war, richtig erneuert. Somit gibt es von den ersten Bauspuren nach dem Stadtbrand auch keine Überbleibsel mehr.

Weiter es ging es nun die Kirchstraße entlang zum Graf-Engelbert-Platz mit einer Brunnen-Skulptur zum Gedächtnis an Engelbert III. von der Mark. Diese wurde im Jahr 1998 den Bürgern der Stadt geschenkt, und zwar von einem Stammtisch namens „5 Ührken“. Die künstlerische Gestaltung übernahm auch hier Peter Klassen. Die Skulptur soll Engelbert zeigen, der auf einem Felsvorsprung nahe der Burg Schwarzenberg sitzt. Dieses sei sein Lieblingsplatz mit Blick ins Lennetal gewesen.

Zielpunkt des Rundgangs war der Alte Markt mit dem Stephansdachstuhl und einem Hammerschmied-Denkmal.

Der Dachstuhl vom Typ "Stephanscher Fachwerkbogen" war einst Teil eines Fabrikationsgebäudes von Graewe & Kaiser, eines bedeutenden Unternehmens der Eisen- und Stahlindustrie im 20. Jahrhundert. Der Dachstuhl war nach dem Abriss des Gebäudes übriggeblieben und wurde von der Stadt übernommen. Diese ließ den Dachstuhl am Alten Markt aufstellen. Er hat allerdings keine tragende Funktion und ist in eine Stahl-/Glaskonstruktion eingebettet, die als Dach für eine Veranstaltungsbühne dient.

Zum Hammerschmied: Nachdem bei der Stadtsanierung im Jahr 1980 in Plettenberg am Alten Markt eine große Freifläche entstanden war, entwarf der Bildhauer Waldemar Wien eine Bronzeskulptur, die einen Fallhammerschmied darstellt. Im Volksmund wird die Figur - wegen der angedeuteten Wischbewegung, mit der sie sich den Schweiß von der Stirn wischt - Otto Maloche genannt. (Zunächst war die Hand der Figur etwas anders gedreht, so dass von Bewohnern der Stadt scherzhaft behauptet wurde, sie sei wohl auf der Ausschau nach demjenigen, der den nächsten Kasten Bier bringen würde. Daraufhin hat der Künstler, wie unser Stadtführer zu berichten wusste, bei der Handstellung noch mal nachgearbeitet.)

Ausklang im Restaurant

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Der Stadtführer

Wir saßen im Biergarten an zwei Tischen: am Wikipedia-Tisch, u.a. mit "Frau Merkel" und "Herrn Steinmeier", und am „Schattentisch“, u.a. mit dem Assistenten des Hilfskellners. Eine Zeit lang vertrieb man am Wikipedia-Tisch ständig Fliegen oder gab Nummern von Geldscheinen ein, während am Schattentisch ernste Themen wie die Schattenseiten des Internets, der Medien (Fakenews) oder des Finanz- und Wirtschaftssystems (Kauf der Welt 🌍 durch BlackRock mit Sauerländer Friedrich Merz) besprochen wurden.

Auch Themen wie die Wahlen zu Administratoren, Stand anderer Portale und Projekte, das Sauerlandportal/-projekt und anderes wurden erörtert. Es wurde u.a. auch erörtert, einen Artikel über den Stadtführer anzulegen, seines Zeichens Altbürgermeister. Leider fand sich auf den Speicherkarten unserer Kameras nur ein Rückenbild von Herrn Walter Stahlschmidt.

Christuskirche

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Stadtansichten

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Neue und überarbeitete/bebilderte Artikel

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