BMW M8 GTE

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BMW
Ein BMW M8 GTE während des 6-Stunden-Rennen von Silverstone 2018.
Ein BMW M8 GTE während des 6-Stunden-Rennen von Silverstone 2018.
Ein BMW M8 GTE während des 6-Stunden-Rennen von Silverstone 2018.
M8 GTE
Produktionszeitraum: seit 2018
Klasse: Rennwagen
Rennserie Gruppe GT2
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotor V8:
4,0 Liter
Länge: 4980 (ohne Heckflügel) mm
Breite: 2046 mm
mit Spiegel 2224 mm
Höhe: 1212 (variabel) mm
Radstand: 2880 mm
Leergewicht: 1220 kg
Vorgängermodell BMW M3 GT2 (Le Mans)
BMW M6 GTLM (IMSA)

Der BMW M8 GTE ist ein von BMW Motorsport nach dem FIA-WEC-Reglement aufgebauter Rennwagen. Basisfahrzeug ist der BMW M8 (G15). Der bisher größte Erfolg war der Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Daytona im Jahr 2020.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der BMW M8 GTE ist, im Gegensatz zum ursprünglichen Kundensport-Konzept des in der GT3-Klasse eingesetzten BMW M6 GT3, ein für den Werkseinsatz vorgesehenes Rennfahrzeug. Das bedeutet, dass das Rennfahrzeug bezüglich der aerodynamischen und fahrwerkstechnischen Einstellmöglichkeiten komplexer ist, da sowohl die Werks-Renningenieure als auch die -Rennfahrer über die entsprechenden Möglichkeiten und Fähigkeiten verfügen, das Fahrzeug auf die jeweiligen Gegebenheiten abzustimmen.[1]

Fahrzeugtechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Räder sind rundum einzeln aufgehängt und werden mit Doppelquerlenkern geführt, die Stoßdämpfer sind vierfach verstellbar und die Querstabilisatoren haben eine Schnellverstellung. Die Reifen von Michelin im Format 30/68 R18 an der Vorderachse und 31/71 R18 an der Hinterachse sitzen auf aerodynamisch optimierten Felgen mit den Abmessungen 318 × 457 mm (12,5×18 in) vorne und 330 × 457 mm (13×18 in) hinten.[2]

Karosserie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wagen hat eine selbsttragende Mischbau-Karosserie mit Carbon Core[3] mit DMSB-zertifiziertem Überrollkäfig. Die Außenhaut besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff mit Schnellwechselkonzept.[2]

Motor und Kraftübertragung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angetrieben wird der M8 GTE von einer Variante des BMW S63 (V8-Ottomotor mit 4 Liter Hubraum und Twinscrollabgasturboaufladung). Die Leistung soll laut Schätzung „über 500 PS“ betragen. Das Drehmoment wird über eine Kohlefaserkupplung auf ein sequentielles Sechsganggetriebe übertragen und mit einer CFK-Kardanwelle an die Hinterräder weitergeleitet. Das Hinterachsdifferentialgetriebe ist sperrbar.[2]

Technische Daten des Motors
  • Bohrung: 89 mm
  • Hub: 80 mm
  • Gesamthubraum: 3981 cm3
  • Zylinderabstand: 98 mm
  • Bankwinkel: 90°
  • Nenndrehzahl: ca. 7000/min

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Motorleistung wird über eine mit Kohlenstofffasern verstärkte Kupplung – von Sachs und einem sequenziellen Sechsgang-Getriebe mit Paddle-Shift, einer CFK-Kardanwelle und einem mechanisch gesperrten Hinterachs-Getriebe an die Hinterräder übertragen.[2]

Elektronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im M8 GTE sind verschiedene elektronische Fahrhilfen wie ein Renn-Antiblockiersystem und eine Antriebsschlupfregelung eingebaut. Im Cockpit sind ein Multifunktionslenkrad mit 16 Knöpfen und sieben Drehschaltern sowie ein Farbdisplay vorhanden. Zur Rücksichtnahme werden die Außenspiegel durch ein Rear-View-Kamerasystem unterstützt.[2]

Renneinsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste planmäßige Renneinsatz erfolgte bei den 24-Stunden-Rennen von Daytona 2018, bei denen die M8 GTE der Konkurrenz unterlegen waren und die Fahrzeuge nur auf Rang sieben und neun gewertet wurden. BMW machte für das schlechte Abschneiden die in ihren Augen schlechte Einstufung der Balance of Performance verantwortlich.[4] Für das folgende Rennen der IMSA in Sebring bekam der BMW M8 GTE eine nochmals bessere BoP-Einstufung und wurde auf Platz 2 gewertet.

In der IMSA wird der M8 GTE durch das werksunterstützte Team RLL eingesetzt werden[5], die WEC-Einsätze – und damit auch in Le Mans – werden durch das ebenfalls werksunterstützte Team MTEK von Ernest Knoors realisiert werden[6]. Das letztmals für BMW in Le Mans erfolgreiche Team Schnitzer war bis 2017 mit VLN-Einsätzen des M6 GT3 betraut. 2019 zog BMW sein Werksteam aus der WEC zurück,[7] fuhr aber statt in der Sportwagen-WM weiter in der amerikanischen IMSA.[8] Dort erreichte einer der beiden eingesetzten M8 GTE 2020 in Daytona den ersten Platz.[9][10]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: BMW M8 GTE – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. motorsport-total.com vom 16. August 2017, BMW stellt den M8 GTE am 12. September vor, abrufbar am 12. November 2020.
  2. a b c d e bimmertoday.de: IAA 2017: BMW M8 GTE für Comeback in Le Mans vorgestellt
  3. Pressemeldung der BMW Group: EuroCarBody Award 2015 für die Karosserie mit Carbon Core der neuen BMW 7er Reihe
  4. Schwarz auf Weiß: Die BoP und der BMW M8 GTE. In: addicted to motorsport. 31. Januar 2018 (addicted-to-motorsport.de [abgerufen am 17. Mai 2018]).
  5. motorsport-total.com: IMSA-Saison 2018: RLL bleibt Einsatzteam von BMW
  6. de.motorsport.com: BMW benennt Entwicklungsfahrer für WEC-Einstieg 2018
  7. motorsport-total.com vom 22. Mai 2019, BMW steigt nach nur einer Saison aus der WEC aus!, abgerufen am 12. November 2020.
  8. auto-motor-und-sport.de, Amerikanische IMSA statt Sportwagen-WM, abgerufen am 12. November 2020.
  9. kicker.de, Daytona: Packendes Duell zwischen Porsche und BMW, abgerufen am 12. November 2020.
  10. motorsport-total.com vom 27. Januar 2020, "Sprachlos": BMW nach GTLM-Sieg in Daytona überwältigt, abgerufen am 12. November 2020.
Zeitleiste der BMW-Modelle seit 1950
Typ Karosserie­versionen Aktuelle
Serie
1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
Kleinstwagen Isetta
Kleinwagen Schrägheck i3 600 i3 (I01)
Stufenheck/ Coupé/Cabrio 700
Kompaktklasse Schrägheck 1er 1er (E87, E81) 1er (F20, F21) 1er (F40)
Stufenheck F52
2er F44
Coupé/Cabrio 1er (E82, E88) 2er (F22, F23)
M2 (F87)
2er (G42)
M2 (G87)
Kompaktvan F45, F46 U06
Mittelklasse Stufenheck / Kombi 3er 1502,1602,1802,2002
(„02-Serie“)
E21 E30 E36 E46 E90, E91 F30, F31, F35
F80
G20, G21
G80
Schrägheck touring 3er Compact (E36/5) 3er Compact (E46/5) F34
Coupé / Cabrio / Schrägheck 4er 1602/2002 Cabrio 3er (E21/TC1) 3er (E30/2C) 3er (E36/2, E36/2C) 3er (E46/2, E46/2C) 3er (E92, E93) 4er (F32, F33, F36)
M4 (F82, F83)
4er (G22, G23, G26)
M4 (G82, G83)
Obere Mittelklasse Stufenheck / Kombi 5er 1500,1600,1800,2000
(„Neue Klasse“)
E12 E28 E34 E39 E60, E61 F10, F11, F18 G30, G31, G38
M5 (F90)
G60, G61, G68
Schrägheck 6er 5er GT (F07) 6er GT (G32)
Oberklasse Coupé / Cabrio / Stufenheck 2000 CS 6er (E24) 6er (E63, E64) 6er (F12, F13, F06)
Stufenheck 7er 501,502,2600,3200
(„Barockengel“)
2500,2800,2.8,3.0,3.3 (E3) E23 E32 E38 E65, E66, E67, E68 F01, F02, F03, F04 G11, G12 G70
Coupé / Cabrio / Stufenheck 8er 3200 CS 2800 CS, 3.0 CS (E9) E31 G14, G15, G16
M8 (F91, F92, F93)
Sportwagen Sportcoupé 1600 GT Z3 (E36/8) Z4 (E86) 3.0 CSL
Roadster Z4 Z1 Z3 (E36/7) Z4 (E85) Z4 (E89) Z4 (G29)
507 Z8 (E52)
Coupé/Cabrio i8 503 3000 V8 i8 (I12, I15)
Supersportwagen Coupé M1 (E26)
Kompakt-SUV Steilheck X1 E84 F48, F49 U11, U12
Coupé X2 F39 U10
Steilheck X3 E83 F25 G01, G08
Coupé X4 F26 G02
SUV Steilheck X5 E53 E70 F15, X5 M (F85) G05, X5 M (F95)
Coupé X6 E71, E72 F16, X6 M (F86) G06, X6 M (F96)
Steilheck X7 G07
XM G09
iX I20
  • Als BMW verkaufter umgebauter Glas
  • Zeitleiste der Glas-Serienmodelle von 1955 bis 1969
    Typ unabhängig (Hans Glas GmbH) BMW
    1950er 1960er 1970er
    5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
    Kleinstwagen Goggomobil T
    Kleinwagen Isar („großes Goggomobil“)
    Untere Mittelklasse 1004, 1204, 1304
    Mittelklasse 1700 1800 SA, 2000 SA / 1804, 2004[1]
    Coupé Goggomobil TS
    1300 GT, 1700 GT 1600 GT[2]
    2600 V8, 3000 V8 3000 V8[3]
    Kleintransporter Goggomobil TL
    Geländewagen Euro-Jeep
    Geländewagen MBB-BMW 0,5t
  • BMW-Ära: [1]: als „BMW“ (nur für Südafrika durch Praetor Monteerders) bis Mitte 1974; [2]: als „BMW“; [3]: als „BMW-Glas“